"Die Erträge beim intensiv geführten Weizen liegen bei 80 bis 100 Kilogramm je Are", stellt der Silochef der Getreidesammelstelle Muttenz, Konrad Freiermuth, fest. Bei Extenso-Weizen lägen die Erträge nach Angaben der Bauern zwischen 50 und 60 kg je Are. Die Qualität des angelieferten Weizens sei gut. Trocknen sei nicht nötig bei einer Feuchte von nur 11 bis 13 Prozent und die Fallzahlen lägen sehr hoch bei über 400 Sekunden. Das Hektolitergewicht liege häufig im Bereich von 82 bis 84 kg, was ein hoher Wert ist.
Keine Hektik dank Sonne
Freiermuth hat bisher mehr als die Hälfte seiner erwarteten Weizenernte in den Silos versorgt. Mykotoxin im Weizen aus Fusarienbefall sei bisher nicht vorgekommen, ebenso gab es bisher keine Deklassierung vom Brot- zum Futterweizen aus Qualitätsgründen. Er freut sich am beständigen, heissen Wetter "deshalb läuft die Getreideannahme ohne Hektik", freut sich der Silochef.
Extenso enttäuscht etwas
Auch Hansjörg Knecht, Geschäftsführer der Knecht Mühle AG im aargauischen Leibstadt hat bereits mehr als die Hälfte der erwarteten Weizenernte aufgekauft. "Beim Extenso haben die Bauern leicht höhere Erträge erwartet", hat er festgestellt.
Generell seien aber die Er-träge wie auch die Qualität der Weizenerte 2019 gut, präzisiert Knecht. Beim Extenso lägen die Ernteerträge laut Knecht bei 50 bis 60 kg, bei konventionellem Weizen bei 60 bis 85 Kilogramm pro Are. Die Fallzahlen seien durchwegs mit 300 bis 400 Sekunden sehr hoch. Das Hektolitergewicht liege im Bereich von 77 bis 79 Kilogramm, was im neutralen Bereich ist. Auch in Leibstadt musste bis Mitte dieser Woche kein Brotweizen wegen ungenügender Qualität oder Fusarien zu Futterweizen deklassiert werden, versichert Knecht.
Futterweizen bis 90 kg/a
Im Zugerischen Hünenberg freut sich der Geschäftsführer der Landi Hünenberg, Markus Zürcher, an guten Erträgen und auch an guter Qualität beim abgelieferten Brotweizen.
Im Durchschnitt lägen die Erträge beim intensiv geführten Weizen bei 75 Kilogramm je Are, weiss er. Extenso-Weizen werde bei ihm in der Landi Hünenberg nicht abgeliefert. Auch Zürcher musste bisher keinen einzigen Posten wegen Mykotoxin oder ungenügender Qualität zu Futterweizen deklassieren. Hingegen wird in seiner Region auch Futterweizen angepflanzt. Hier lägen die Erträge in der laufenden Ernte bei beachtlichen 80 bis 90 Kilogramm je Are, erklärt Zürcher.
Trocknen meist überflüssig
In der grössten Getreidesammelstelle der Schweiz, im zürcherischen Thalheim, ist der Geschäftsführer Rolf Häusler zufrieden mit dem bisher gelieferten Weizen. Die Erträge liegen laut seiner Einschätzung gleich hoch wie 2018, Hektolitergewichte, Fallzahlen und der Wassergehalt seien bisher in einem guten Bereich gelegen. Dank dem guten Hektolitergewicht von 80 bis 81 kg bekämen die Bauern Zuschläge zum Richtpreis. Häusler musste bisher keinen Weizen künstlich nachtrocken.
Auch die übrigen Sammelstellen berichten, dass selten ein Posten Weizen nachgetrocknet werden müsse. Das spart Heizöl oder Gas, schont die Umwelt und entlastet das Portemonnaie.
Tiefer Fusarienbefall
Auch das Getreidecenter Frei-amt im aargauischen Wohlen trocknete bisher nur einzelne angelieferte Weizenlieferungen künstlich nach. Auch er habe bisher keinen Weizen zu Futterweizen deklassieren müssen, berichtet der Geschäftsführer Toni Küng. Einzig je eine Sammelstelle im Kanton Aargau und eine im Kanton Luzern mussten bis Mitte dieser Woche eine Lieferung wegen zu viel Fusarien zu Futterweizen deklassieren.
Im Kanton Luzern meldet die Landi Sursee bisher eine einwandfreie Weizenernte, auch wenn bisher erste 10 Prozente der erwarteten Weizenmenge abgeliefert wurde.
Zwei Getreidesammelstellen im Kanton Bern, die Landi Laupen und die Getreidesammelstelle in Busswil, melden, dass bisher beim Weizen kein Mykotoxin gefunden wurde. Qualität und Hektolitergewichte seien ebenfalls sehr gut und im Bereich von über 80 kg, was Qualitäts-Zuschläge auslöst. Hans Rüssli