Mit dem Projekt «Zukunftsorientierte Zuger Landwirtschaft» soll einerseits der Konsum lokaler Produkte gefördert werden, anderseits sollen für die Landwirtschaft zusätzliche Anreizsysteme und Massnahmen für zukunftsfähige, ressourcenschonende und nachhaltige Produktionsmethoden zur Verfügung gestellt werden.
Auslöser war Postulat
Auslöser für das Projekt war das Postulat «Ressourcenschonende Zuger Landwirtschaft». Darin wurde von den Postulanten gefordert, ein Anreizsystem für klimapositive und ressourcenschonende Methoden zu schaffen. Dafür sollen über die Dauer von zehn Jahren jährlich 400 000 Franken für die Landwirtschaft bereitgestellt werden. [REL 1
Zusammen mit Branche
«Wir vom Landwirtschaftsamt erhielten dadurch den Auftrag, in Zusammenarbeit mit der Branche die nötigen Massnahmen auszuarbeiten», erklärte Thomas Wiederkehr, Leiter Amt für Landwirtschaft des Kantons Zug, kürzlich an zwei Informationsveranstaltungen. Verschiedenste Partner wurden nach potenziellen Handlungsfeldern befragt. Nach der Auswertung der Rückmeldungen ging es zügig vorwärts, sodass bereits im letzten Herbst das Projekt «Förderung des Konsums von lokalen Lebensmitteln» vorgestellt werden konnte. Mittels der Onlinekampagne «Smart Food Zug» soll der Konsum lokaler Produkte gefördert werden. Zudem sollen die Kinder und somit die zukünftigen Konsumenten dank Bildungsprojekten für regionale Lebensmittel begeistert werden. Mittels eines Hofladenführers sollen dazu Konsumenten und Produzenten näher zusammengebracht werden. [IMG 2]
Sieben Massnahmen
Weiter stehen für die Landwirtschaft bereits auf das Jahr 2024 sieben freiwillige sogenannte Kerb-Massnahmen (Klima, Energie, Ressourcen und Biodiversität) zur Verfügung. Diese wurden an der Zuger Infoveranstaltung vom Amtsleiter präsentiert. «Für uns war entscheidend, dass diese neuen Massnahmen wissenschaftlich belegt und wirkungsvoll sind. Dazu müssen sie einfach umzusetzen sein.» Vieles seien bewährte Mass-nahmen, welche in anderen Kantonen bereits funktionierten. Die Anmeldung sei ab diesem Jahr einfach über die Datener-hebung auf Agate oder mittels Gesuch möglich. Für weitere Massnahmenvorschläge aus der Praxis seien die Verantwortlichen offen.
Die sieben Massnahmen
- Ersatz offener und defekter Schachtdeckel
- Methanhemmende Fütterung von Kühen
- Förderung von Körnerleguminosen/Sonnenblumen
- Förderung Anbau vonKulturen zur direkten menschlichen Ernährung
- Abdeckung offener Güllelager
- Biosicherheit auf Schweinehaltungsbetrieben
- Robuste Stein- und Kernobstsorten primär für Direktvermarktung