Umlagerungen von Geldern zugunsten neuer kostentreibender Programme zulasten der einkommenssichernden Basisbeiträge und zudem noch drohende Kürzung des gesamten Direktzahlungsrahmens. Das anfang November beschlossene Verordnungspaket des Bundesrates und die anstehende Budgetberatung im Parlament geben auch bei den bäuerlichen Organisationen unserer Region zu reden. Auf den Punkt bringt es Franz Philipp von der Schwyzer Bauernvereinigung: «Verlieren werden alle.» Er weist auch auf die generelle Kostensteigerung hin. Philipp rät den Bauern, sehr gut zu rechnen, bei welchen Programmen sie künftig mitmachen wollen. «Denn oft bleibt im Portemonnaie nicht mehr.»[IMG 5]

Sich auf Markt ausrichten

[IMG 4]Raphael Felder vom Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband betont, dass die Umlagerungen die tierintensiven Grünlandbetriebe vor allem im Tal, und somit den Kanton Luzern, besonders stark negativ treffen. Das sei aber bei Betrachtung der agrarpolitischen Entwicklung in den letzten Jahren absehbar gewesen, und die tierische Produktion werde auch künftig unter Druck bleiben. Den Bauern gibt er für die Zukunft den Tipp, sich eher am Markt als an der Entwicklung des Direktzahlungsrahmen zu orientieren.

Ralf Bucher vom Bauernverband Aargau bedauert die Umlagerungen, nur weil eben die Bauern auf Anreize so positiv reagieren und nun das Geld nicht reicht. Allerdings seien die Umlagerungen weniger dramatisch als die drohende Kürzung des gesamten Finanzrahmens.[IMG 3]

Es könne nicht sein, dass neben den ständigen Veränderungen im System nun auch noch eine Budgetkürzung drohe. «Dies zu verhindern, wird unsere gemeinsamen Kräfte bedingen.»

Hoffen auf neues Parlament

[IMG 2]Dort hakt auch Daniel Blättler ein, der die Bauernverbände Obwalden, Nidwalden und Uri vertritt. Die Auswirkungen der Umlagerungen auf die Innerschweizer Bergbetriebe kann er noch wenig beurteilen, die dürften sich aber im Rahmen halten. Unbedingt zu verhindern sei aber die generelle Kürzung. «Wir hoffen auf das neue Parlament, damit dieses bei der Budgetberatung korrigiert.»