Der Folgen des Ukraine-Krieges waren auch Thema an der Generalversammlung des Bauernverbands Aargau (BVA), gut besucht mit 270 Leuten, davon 188 Stimmberechtigten. Mehrproduktion auf bestehenden Ökoflächen sei nicht zielführend, meinte Präsident Christoph Hagenbuch. Vielmehr sollte die Produktion durch neue Auflagen nicht noch mehr eingeschränkt werden.

Kulturlandverlust vermeiden

Er nannte Biodiversitätsförderflächen auf Ackerland, Verschärfung der Suisse-Bilanz oder unrealistische Reduktionsziele bei Stickstoff- und Phosphorverlusten. «Sicher wird in der Schweiz das Bewusstsein und die Wertschätzung für lokale Lebensmittel steigen», ist Hagenbuch überzeugt. Auch der Bauernverband Aargau setze sich ein, dass nicht noch mehr Kulturland verloren geht. So wehrt er sich gegen den Verlust von Fruchtfolgeflächen beim Wasserkraftwerk Beznau oder gegen die unnötige Gewässerinitiative der Umweltverbände. «Es gibt schon genug Bestimmungen, die Gewässerräume zu sichern oder Bäche zu renaturieren», meinte Geschäftsführer Ralf Bucher.

Neue Ställe für Eier

Einstimmig genehmigt wurden Jahresrechnung und Budget. Der Verlust im Vorjahr sei mit knapp 40 000 Franken deutlich geringer als die budgetierten über 100 000 Franken, trotz grossem finanziellem Einsatz gegen die Agrarinitiativen. Dies dank vielen Spenden und hohen Erträgen der BVA-Dienstleistungen. So konnten Rückstellungen für die Kampagne gegen die Massentierhaltungs-Initiative gebildet werden. Die Argumente für ein Nein erläuterte Vizepräsidentin Colette Basler. «So brauchte es mehrere Tausend neue Ställe, um die Eier- und Pouletproduktion beizubehalten.»

Die vielfältigen Leistungen der Landwirtschaft aufzeigen und den Zusammenhalt unter den Bauernfamilien fördern. Das sei Ziel der Aargauischen Landwirtschaftlichen Ausstellung (ALA) 2023, über die Vorbereitungen orientierte OK-Präsident Alois Huber. Der ehemalige BVA-Präsident wurde für seine Verdienste von der Generalversammlung zum Ehrenmitglied ernannt, zusammen mit dem langjährigen Vorstandsmitglied Daniel Schreiber.