Anfang Juni reichte eine Gruppe von neun Parlamentarier(innen) um Hans Jörg Rüegsegger (SVP) beim Berner Regierungsrat eine Motion ein. Damit reagierten sie auf die neue Nutzerstrategie des Inforamas, welche die Schliessung von vier Standorten vorgeschlagen hatte. Die Motionär(innen) forderten darauf, dass dem Grossen Rat ein Erlass mit gesetzlichen Grundlagen vorgelegt wird, in welchem die dezentrale Struktur des Inforamas verankert wird.
Motion abgelehnt
Die Eckpunkte, die eine solche Vorlage enthalten sollte, wurden in der Motion ebenfalls festgehalten. So sollten die Grundbildung und die Beratungsdienstleistungen des Inforamas weiterhin an sämtlichen Standorten – mit Ausnahme des Standorts Oeschberg – angeboten werden. Um einen Standort aufzuheben oder zu verlegen, sollte ein Beschluss des Grossen Rates nötig sein.
Der Regierungsrat lehnt in seiner Antwort diese Forderungen nun ab. Eine Gesetzesvorlage spezifisch für das Inforama sei «systemfremd» und würde ein zeitnahes und stufengerechtes Reagieren auf dynamische Entwicklungen verunmöglichen, schreibt er in seiner Antwort. Weiter betont der Regierungsrat, dass trotz der Schliessung der beiden Standorte Waldhof und Emmental die Klassen des ersten und des zweiten Lehrjahrs weiterhin in den Regionen unterrichtet werden. Dem Wunsch der Motionärinnen und Motionäre, die landwirtschaftliche Grundbildung dezentral zu halten, werde somit Rechnung getragen.
Weitere Prüfungen folgen
Auf die Forderung, die betroffenen Kreise und Branchenverbände in der Ausarbeitung des Erlasses aktiv miteinzubeziehen, verweist der Regierungsrat auf die Arealplanung. Diese folge, nachdem der Grosse Rat die Nutzerstrategie bearbeitet habe, und werde die interessierten Organisationen miteinbeziehen. Zudem werde der in der Motion kritisierte Flächenbedarf für den Ausbau des Standorts Rütti bei der späteren Ausarbeitung der konkreten Bauprojekte geprüft.

