Bis zum Jahr 2030 sollen im Kanton Aargau die Ammoniakemissionen um 15 Prozent gegenüber 2019 gesenkt werden. Dieses Ziel soll primär mit technischen, baulichen und betrieblichen Massnahmen erreicht werden, ohne dabei den Tierbestand gegenüber 2019 zu reduzieren, heisst es in der Medienmitteilung des Kantons. Der Regierungsrat habe dazu im Dezember 2024 einen Massnahmenplan verabschiedet. Für den Verpflichtungskredit über 5,5 Mio Franken läuft nun bis zum 21. März die Anhörung.
Elf Massnahmen
Der Massnahmenplan umfasst elf Massnahmen, die auch von der nationalen Drehscheibe Ammoniak empfohlen würden und deren Praxistauglichkeit belegt sei. Dazu gehören bauliche Massnahmen in Gebäuden wie rascher Harnabflusss in Rindviehställen, Kotbandtrocknung bei Lege- und Junghennen oder Abluftreinigungsanlagen bei Mastpoulets und Schweinen.
Bei der Ausbringung von Hof- und Recyclingdüngern sollen Massnahmen wie rasche Einarbeitung von Mist auf Ackerflächen oder die Förderung von Schleppschuh und Gülledrill umgesetzt werden. Auch bei der Fütterung sollen Massnahmen gefördert werden, welche die Ammoniakemissionen senken.
Der Massnahmenplan soll etappiert umgesetzt werden. So gelten die bereits beschlossenen Massnahmen des Bundes und solche, welche im Rahmen der vorsorglichen Emissionsbegrenzung im Baugesuchverfahren verlangt würden. Seit Januar 2025 eingeführt sind Kotbandtrocknung bei Lege- und Junghennen und die Fütterungsmassnahme beim Milchvieh. Voraussichtlich Mitte 2025 folgen Massnahmen wie Mist auf Ackerflächen rasch einarbeiten, sobald der Bund die Umweltschutzgesetzgebung angepasst habe. Die weiteren Massnahmen würden eingeführt, sobald die Finanzierung durch den Verpflichtungskredit gesichert sei.
Bauernverband für Reduktion
Der Bauernverband Aargau (BVA) stehe grundsätzlich hinter den Zielen des Plans und prüfe nun die Massnahmen im Detail. Der BVA weist in seiner Medienmitteilung darauf hin, dass die Emissionen schon seit 1990 um 22 Prozent gesunken seien und die Landwirtschaft laufend Massnahmen für eine weitere Reduktion umsetze. Zumal ja Stickstoff dem Pflanzenwachstum dienen und nicht in die Luft entweichen solle. Allerdings gebe es auch Zielkonflikte, wie Ställe mit Ausläufen, welche zu höheren Ammoniakemissionen führen.