Es war im Grunde genommen kein politischer Anlass, die Präsentation des Ecorobotix-ARA-Anhängers im Luzerner Wiggertal auf dem Betrieb von Markus Räber. Aber ein paar klare Aussagen hinsichtlich den Abstimmungen von Juni konnte sich Pius Vonarburg, Landwirt und Präsident der organisierenden Landi Luzern-West, gegenüber der zahlreich erschienen nicht-landwirtschaftlichen Presse dann doch nicht verkneifen.

Zukunft hat längst begonnen

Die Botschaft war augenscheinlich: Die Schweizer Landwirtschaft befindet sich längst auf dem Pfad der Nachhaltigkeit und wird dabei unterstützt von immer raffinierteren Technologien. Mit dem ARA-Anhänger, einer gezogenen Version des bekannteren automatisierten Roboters des Waadtländer Start-ups, wurden im Luzernischen bereits rund 20 ha gegen Blacken behandelt. Das Team Pflanzenbau der Landi Luzern-West rund um Hubert Trüssel, kann die in Aussicht gestellte Mitteleinsparung von 90 Prozent bestätigen. Möglich machen dies hochauflösende Kameras, welche den Rechner mit Informationen über den Pflanzenbestand bedienen. Dieser muss seinerseits in Rekordzeit die richtigen der insgesamt 156 hochpräzisen Flachstrahldüsen ansteuern. Viel Zeit hat er dazu nicht, denn das sechs Meter breite Gerät wird mit bis zu 7 km/h über die Parzelle gezogen.

Eine effiziente Einzelstockbehandlung. Die gewünschten Pflanzen werden in ihrem Wachstum nicht gestört und als weiterer Vorteil wird die Vermeidung von Abdrift aufgeführt. Da die Kameras im Dunkeln arbeiten, dank Lappen rund um die 3 mal 2 Meter breiten Module, die sich über Stützräder dem Gelände anpassen, wird unter windgeschützten Bedingungen appliziert. In herkömmlichen Feld- und Ackerkulturen ist der ARA-Anhänger, wie er offiziell genannt wird und seit vergangenen September im Piloteinsatz steht, mit einer Flächenleistung von gegen 4 ha pro Stunde viel effizienter als der Roboter. Nebst Grünland sind auch Einsätze in Zuckerrüben, Raps oder Bohnenkulturen möglich.

Überbetrieblich interessant

Und was kostet die Technologie den Landwirt? Während der Pilotphase bereits Preise zu nennen, wäre nicht seriös, sagte Lorenz Büchel von Agroline, der die Technologie vorstellte. Sein Arbeitgeber, eine Fenaco-Tochter, war stark an der Entwicklung beteiligt. Durch den massiv reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und der Flächenleistung könnte das Gerät im überbetrieblichen Einsatz aber interessant werden. Und dass es funktioniert, wurde auf dem Lindenhof am Mittwoch eindrücklich bewiesen. Behandelt wurden nur die Blacken, und vergessen ging keine.