Nach mehrtägiger Beratung zustimmend zur Kenntnis genommen hat der Luzerner Kantonsrat den fast 180 Seiten dicken Planungsbericht Energie und Klima. Vorangegangen waren intensive Diskussionen zu zahlreichen Anträgen.

Nur SVP dagegen

Die SVP wies den Planungsbericht bis zum Schluss zurück, argumentierte mit mehr Eigenverantwortung statt staatlicher Lenkung. Alle anderen Parteien stimmten in der Schlussabstimmung zu, mit 56:45 Stimmen. Den Linken und Grünen gehen die vorgeschlagenen Massnahmen zu wenig weit.

Der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV) hatte sich im Vorfeld ebenfalls mit diesem Planungsbericht befasst und ihn mit den bäuerlichen Kantonsräten diskutiert. Dabei beantragte auch der LBV, diesen zustimmend zur Kenntnis zu nehmen. Die vorgeschlagenen Massnahmen zur Klimaanpassung seien aus Sicht der Landwirtschaft korrekt.

Netto-Null nicht realistisch

Begrüsst wurde auch, dass die Regierung erkannte, dass das Netto-Null-Ziel in der Landwirtschaft nicht erreichbar ist und schon die Halbierung der Emissionen eine grosse Herausforderung ist. Bezüglich des Themas Tierbestände vertritt der LBV die Haltung, dass die Formulierung in diesem Planungsbericht für die Landwirtschaft ein gangbarer Weg ist. Konkret heisst es nämlich dazu: «Durch Umstellungen der landwirtschaftlichen Strukturen (Flächenanteile, Tierbestände) wird der Treibhausgasausstoss minimiert, wobei die Emissionen nicht primär in andere Regionen verschoben werden sollen, das heisst der Selbstversorgungsgrad nicht reduziert werden soll.» Die Anpassung der Ernährung sei allerdings keine Disziplin der Landwirtschaft, sondern der ganzen Gesellschaft.

Schub für Solarenergie

Chancen bieten die nun beschlossenen Massnahmen im Bereich erneuerbare Energien auch für die Landwirtschaft. So sollen Investitionen in Solaranlagen und energetische Sanierungen steuerlich abzugsfähig sein. Und die Regierung hat die Förderung von Energiespeichern und die Elektromobilität samt Ladeinfrastruktur zu prüfen. Der Bau von Photovoltaikanlagen soll zusätzlich vom Kanton mit einem Investitionsbeitrag gefördert werden.

Noch liegen im Kanton viele Scheunendächer brach, die sich für Solarmodule eignen würden. Mit der Förderung der Anlagen und Speicher kann der Eigenverbrauchsanteil in der Landwirtschaft erhöht werden. Das trägt dazu bei, unabhängiger zu werden, auch von fossiler Energie aus Russland.