Kürzlich kam uns zu Ohren, dass Sömmerungsbetriebe künftig auf freiwilliger Basis einen Beitrag an den Schweizer Bauernverband (SBV) bezahlen sollen, damit der gestiegene Aufwand für deren politische Vertretung besser abgegolten werden könne. Das Stichwort dazu lautet unter anderem Wolf. SBV-Direktor Martin Rufer bestätigt diese Pläne auf Anfrage der BauernZeitung.
System soll gerecht bleiben
«Wir überprüfen gegenwärtig die Beiträge unserer Sektionen», erklärt Martin Rufer. Die Kategorie der Sektionen sei neben den kantonalen Bauernverbänden und den Fachorganisationen die dritte wichtige Mitgliedergruppe. «Mit der Überprüfung wollen wir sicherstellen, dass das Beitragssystem des SBV gerecht bleibt bzw. Ungerechtigkeiten ausgeglichen werden. Im Zuge dieser Überprüfung möchten wir nun einen Beitrag bei den Sömmerungsbetrieben erheben.»
Damit wolle man auch eine «starke Interessenvertretung» sicherstellen, hält Martin Rufer fest. Der SBV und der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) würden für die Sömmerungsbetriebe eine Reihe wichtiger Leistungen bei der Interessenvertretung erbringen. Zum Beispiel die Verteidigung der Finanzen für die Land- und Alpwirtschaft auf Bundesebene, die Revision des Jagdrechtes oder der generelle Einsatz für eine starke Nutztierhaltung.
Ab Herbst 2024
Gegenwärtig wird schweizweit über das Beitragssystem informiert. «Der Entscheid über die Beiträge wird in diesen Jahr gefällt, die Beitrage würden dann erstmals im Herbst 2024 einkassiert», lässt Martin Rufer verlauten. Für den SBV ist ein Beitrag von 40 Rp./Normalstoss (NST) vorgesehen. Das Inkasso würde gemeinsam mit den Beiträgen für den SAV gemacht. Für SAV und SBV sei total 1 Franken je NST gedacht.
«Die Beiträge sind freiwillig. Die Zusammenarbeit zwischen SBV und SAV ist sehr gut», sagt Martin Rufer. Man kämpfe gemeinsam für die Interessen der Land- und Alpwirtschaft mit aller Energie und viel Herzblut. «Ich bin überzeugt, dass dies anerkannt wird und die Beiträge bezahlt werden.» Der Gegenwert sei gut. Ein Beispiel: «Die vom Bundesrat angekündigten Sparmassnahmen für 2024 würde je Betrieb durchschnittlich 1400 Franken weniger Direktzahlungen ausmachen.»