Bei Wahlen und Abstimmung kommen Analysten zu verschiedenen Unterschieden zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen, die das Resultat erklären wollen. Einmal ist es der Röstigraben, dann der Unterschied zwischen Arm und Reich, manchmal ist es die Differenz zwischen Mann und Frau oder Alt und Jung. Wenn wir uns die mögliche Zukunft vor Augen führen, müssen wir feststellen, dass die grössten Unterschiede zwischen Stadt und Land bestehen.
Keine Schubladisierung
Diese Unterschiede sind nicht in gut oder schlecht einteilbar. Sie offenbaren einzig die unterschiedlichen Vorstellungen von einem erfüllten Leben. Während es auf dem Lande meistens um materielle und pragmatische Herausforderungen geht, sind die Ansprüche der urbanen Bevölkerung geprägt von diffuseren Werten. Alle Ansprüche haben ihre Berechtigung. Keiner ist falsch oder unehrenhaft. Es sind einfach unterschiedliche Anforderungen an ein glückliches Leben.
Die Politik ist gefordert
Im Zusammenhang mit unserem gemeinschaftlichen Leben ist es eine grosse Herausforderung, diese Ansprüche in eine gemeinsame Idee umzuwandeln. Aus diesen unterschiedlichen Ideen muss die Politik unsere Gesellschaft formen. Es ist die Herausforderung unserer Politik, die verschiedenen Ansprüche zu vereinen. Deshalb braucht es in Zukunft Politiker, die bereit sind, die andere Seite zu verstehen. Daraus müssen dann Ideen für eine gemeinsame Zukunft von Stadt und Land geboren werden.
Darum fordere ich jeden Menschen in unserer Gesellschaft auf, seine Stimme abzugeben. Um Politiker, aber vor allem Menschen zu wählen, die bereit sind, diese Differenzen zwischen Land und Stadt zu überwinden. Auf an die Urnen!