Mehr oder weniger freiwillige Seeverträge in den letzten Jahren, und nun noch eine Phosphorverordnung mit sehr weitgehenden Düngeeinschränkungen.

Gegen Sündenbockrolle

Die Bauern rund um die Luzerner Mittellandseen haben deutlich mehr Auflagen zu erfüllen als ihre Berufskollegen anderswo. Kein Wunder, brodelte es in letzter Zeit, vor allem im Seetal rund um den Baldeggersee. Bemängelt wurden fehlende Mitsprache und einseitige Massnahmen, viele Landwirte haben es satt, Sündenbock zu sein.

Immer lauter wurde auch die Forderung, die Seethematik gesamtheitlicher zu betrachten. Zumal an den Altlasten im See die Bauern nur zum Teil Schuld seien und die Zuflüsse von Phosphor in den See weitgehend auf die Zielwerte gesenkt werden konnten. Und gefordert wurde auch eine bessere Interessenvertretung, ein Sprachrohr der Betroffenen.

Erste GV im November

Das haben die Bauern nun seit Mittwoch. In der Badi Baldegg wurde die IG Luzerner Mittellandseen gegründet mit rund 100 Anwesenden, darunter auch mehrere Kantonsräte. Zum Präsidenten gewählt wurde einstimmig Konrad Jund aus Römerswil. Weiter im Vorstand sind Christian Felder, Schwarzenbach; Urs Isenegger, Kleinwangen; Markus Käppeli, Hildisrieden; Jakob Müller, Gelflingen; Roger Furrer, Aesch, und Markus Müller, Sempach-Station. Die IG vertritt die betroffenen Bauern bei Fragen zur Phosphorverordnung und kann wo nötig auch rechtliche Schritte zur Durchsetzung der Anliegen ihrer Mitglieder einleiten, heisst es im Zweckartikel der Statuten. Die abgewiesene Klage von Bauern gegen die P-Verordnung (siehe BauernZeitung vom 3. September) habe allerdings nichts mit der IG zu tun, betonte Präsident Konrad Jund.

Die erste Generalversammlung ist für den 16. November geplant. Dannn sollen auch Ziele und Massnahmen noch konkreter definiert werden.