Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Pandemien, Konflikte: Die Herausforderungen für die Ernährungssicherheit nehmen weltweit zu. Das 16. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), das vom 18. bis 20. Januar 2024 stattfindet, widmet sich deshalb zum einen der Frage, wie die Ernährungssysteme nachhaltig verändert werden können. Zum anderen ist ein Thema, wie die Nachhaltigkeitsziele, vor allem das Nachhaltigkeitsziel 2 «Kein Hunger», rasch umgesetzt werden können.  Als politischer Höhepunkt gilt die 16. Berliner Agrarministerkonferenz am 20. Januar, wie das BLW schreibt.

Konkret werden Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an diversen Veranstaltungen darüber diskutieren, wie eine nachhaltige Produktion und Ernährungssouveränität gestärkt, resiliente und nachhaltige Lieferketten gefördert, Lebensmittelverluste und -verschwendung reduziert und vulnerable Gruppen gestärkt werden können.

Wie kann Agrarökologie helfen

Christian Hofer, Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW), vertritt dabei die Schweiz. Im Rahmen eines Fachpodiums wird er mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auch über die Bedeutung der Zusammenarbeit mittels Multi-Stakeholder-Initiativen diskutieren. Multi-Stakeholder-Initiativen sollen dabei helfen, die Verantwortung von Unternehmen für Themen wie Menschenrechte und Umweltschutz zu stärken, wie etwa die Transformation der Ernährungssysteme durch Agrarökologie beschleunigt werden kann.

Die Schweiz wird unter anderem in diesem Bereich die Forschungszusammenarbeit stärken. Dazu soll an der GFFA ein weiterer Ausbau der Zusammenarbeit zwischen der Forschungsanstalt Agroscope und bayerischen Forschungsanstalten vereinbart werden.

Hochrangiges Forum zu nachhaltigen Lieferketten

Zudem wird BLW-Direktor Christian Hofer in einem von der OECD organisierten Forum darüber diskutieren, wie nachhaltige Lieferketten in der Agrar- und Ernährungswirtschaft für alle zugänglich gemacht werden können. An diesem Panel sind unter anderem der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski und der brasilianische Landwirtschaftsminister Paulo Teixeira dabei.

Konferenz zur Transformation der Ernährungssysteme

Politischer Höhepunkt dieser Veranstaltungen bildet die 16. Berliner Agrarministerkonferenz. Christian Hofer wird sich auch im Rahmen der Konferenz für einen umfassenden Ansatz zur Förderung der Transformation der Ernährungssysteme hin zu mehr Nachhaltigkeit starkmachen. In seiner Strategie für nachhaltige Entwicklung 2030 stuft der Bundesrat eine solche Transformation als Priorität ein. Die Resultate dieser sowie weiterer Diskussionen werden in eine Abschlusserklärung einfliessen, die an der Konferenz verabschiedet werden soll. Die Abschlusserklärung wird eine Grundlage für weitere internationale agrarpolitische Diskussionen sein.

Die Anwesenheit von rund 70 Agrarministerinnen und Agrarministern sowie zahlreichen hochrangigen Vertretern von internationalen Organisationen wird BLW-Direktor Hofer auch für verschiedene bilaterale Gespräche nutzen. Zudem ist ein Besuch des Schweizer Pavillons an der internationalen grünen Woche geplant, der weltweit grössten Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau.