Die Thurgauer Genossenschaft für landwirtschaftliche Investitionskredite und Betriebshilfe (Glib) hat im vergangenen Jahr von 111 pendenten und eingegangen Gesuchen deren 64 bewilligt. Zudem wurden vom Verwaltungsrat zwölf Beitragsentscheide des Landwirtschaftsamtes von Beitragsgesuchen ohne Investitionskredit zur Kenntnis genommen. Die neu gewährten Investitionskredite betragen über 16 Mio Franken.
Teuerung führte zu Planungsunsicherheit
Neu werden die administrativen Arbeiten bei der Glib durch das Landwirtschaftsamt des Kantons Thurgau mit einem Leistungsauftrag erfüllt. Glib-Verwaltungsratspräsident Markus Hausammann stellte in seinen Ausführungen zum Berichtsjahr 2022 fest, dass die Herausforderungen für die Bauernfamilien hoch bleiben. Deshalb sollte jede betriebliche Investition gut geplant sein. Investitionen in Smart-Farming-Technologien und Melkroboter sind heute bei den meisten Stallbauten ein integrierter und wertmässig grösserer Kostenpunkt. Auch die ökologischen Massnahmen nehmen stetig zu.
Per Ende 2022 zählte die Glib 777 Kreditnehmende. Nebst der Bauteuerung und der Ungenauigkeit für die zu planenden Baukosten, mit denen Architekten und Planer zu kämpfen hatten, nahm auch die Verunsicherung bei den Bauherren durch steigende Hypothekarzinssätze zu. Das erschwerte die Entscheidungsfindung, ob gebaut oder verschoben werden soll, enorm.
Neu beim Landwirtschaftsamt angegliedert
Martin Weidmann hob positiv hervor, dass die Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen und Bauern sehr gut ist und die Zahlung der vereinbarten Abzahlungsraten pünktlich erfolgt. Bei den an Pächter gewährten Darlehen handelte es sich um Starthilfedarlehen für Junglandwirte und bei den juristischen Personen war es ein Darlehen an eine Maschinengemeinschaft für gemeinsame Maschinenkäufe.
Bei den meisten Gesuchen für neue Milchviehställe erfolgte sowohl eine Ausdehnung der Produktion sowie der Einbezug der Melk-, Fütterungs- und Entmistungsrobotik. Bei den 30 bewilligten Massnahmen zur Verwirklichung ökologischer Ziele betraf dieses überwiegend Investitionen in Füll- und Waschplätze, erhöhte Fressstände, Abdeckungen von Güllegruben, den Rückbau an Ökonomiegebäuden sowie Abluftreinigungsanlagen.
Angehrn kommt, Sonderegger geht
Alle bisherigen Verwaltungsratsmitglieder sowie Markus Hausammann als Präsident wurden wiedergewählt. Als Nachfolger für Ueli Bleiker war an einer Regierungsratssitzung der neue Chef des Landwirtschaftsamts, Martin Angehrn, in den Verwaltungsrat gewählt worden.
Erika Sonderegger verlässt per Ende April 2023 nach über 29-jähriger Tätigkeit als Sachbearbeiterin die Geschäftsstelle der Glib. Hausammann würdigte ihren Einsatz und ihre zuverlässige Arbeitsweise in der Kreditverwaltung und Finanzbuchhaltung. [IMG 2]

