Der Sparbericht der vom Bundesrat eingesetzten Expertengruppe um den Ökonomen Serge Gaillard stösst beim Schweizer Bauernverband (SBV) auf wenig Gegenliebe. Die Experten nehmen unter anderem die Fleischwirtschaft ins Visier. So sollen die Beihilfen Viehwirtschaft gestrichen werden, weil diese «nicht der Landwirtschaft, sondern der nachgelagerten Verarbeitungsbranche zugute» kämen, wie es im Bericht heisst. Die Qualitäts- und Absatzförderung soll um 15 Prozent reduziert und auf Käse und Wein fokussiert werden. Der Anteil der Importkontingente, die versteigert werden, soll «maximal erhöht» werden. Zuletzt sollen die Entsorgungsbeiträge abgeschafft werden, mit denen bisher das Verbot der Tiermehlverfütterung kompensiert wurde.
Auch das BLW muss sparen
«Die Massnahmen im Bereich der Viehwirtschaft wirken sich negativ auf die Produzentenpreise aus, was wiederum das Einkommen der Bauernfamilien verschlechtert», sagt dazu Sandra Helfenstein vom SBV. Auch die von den Experten ins Spiel gebrachte Halbierung der Landschaftsqualitätsbeiträge lehnt der SBV ab. Diese könnten durch höhere Beiträge der Kantone ausgeglichen werden. Sprächen diese die Gelder nicht, käme es aber zu einer Kürzung von Direktzahlungen.
Spardruck herrscht auch beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). «In den Jahren 2024 und 2025 musste das BLW 2 % bzw. 1,4 % seines Betriebsbudgets einsparen», sagt Sprecherin Florie Marion auf Anfrage. Man sei bestrebt, «keine Stellenstreichungen vornehmen zu müssen», könne aber «organisatorische Anpassungen» nicht ausschliessen.