Die Stiftung Klimaschutz und CO₂‑Kompensation (Klik) fördert in der Schweiz diverse Aktivitäten zur Treibhausgasreduktion in den Bereichen Verkehr, Unternehmen, Gebäude und Landwirtschaft. Die finanzielle Unterstützung erfolgt über den Kauf von Emissionsreduktionszertifikaten.

Die Stiftung übergibt diese Bescheinigungen dem Bund als Nachweis ihres Beitrags an das Erreichen des Schweizer Klimaziels. Im laufenden Jahrzehnt rechnet die Stiftung damit, hierzulande Emissionsreduktionen von gegen 20 Millionen Tonnen CO₂ zu bewirken.

Von Pellets bis Biogas

An der Agrocleantech-Tagung in Zollikofen BE wurden vergangene Woche die verschiedenen Klik-Förderprogramme im Bereich Landwirtschaft vorgestellt. Die Fördermittel könnten in Anspruch genommen werden, ohne dass die korrekte Bilanzierung im entsprechenden Bereich beeinträchtigt wird – solange keine Doppelfinanzierung vorliegt.

  • Klimafreundliche Kälteanlagen: Gefördert werden klimafreundliche Kältemittel. Neben der Milchkühlung sind das auch Kühlräume auf Gemüsebetrieben oder in Metzgereien. Das Programmende ist Dezember 2025. Bis im Juni 2025 ist noch eine Anmeldung möglich. Der Förderbeitrag wird anhand der ersetzten Kältemittelmenge berechnet.
     
  • Holzheizungen: Förderung von Holzheizungen jeglicher Art (Pellet, Holzschnitzel oder Stückholz) beim Ersatz einer fossilen Heizung, etwa bei Einfamilienhäusern, landwirtschaftlichen Gebäuden und Wärmeverbünden. Die Anmeldung ist mindestens bis Dezember 2025 möglich. Der Beitrag beträgt 18 Rp./kWh oder 100 bis 160 Franken pro reduzierte Tonne CO2.
     
  • Wärmepumpen: Förderung von Wärmepumpen jeglicher Art beim Ersatz einer fossilen Heizung. Die Anmeldung ist bis mindestens Dezember 2025 möglich. Beitrag von einmalig 18 Rp./kWh bei Einzelheizungen, bei Wärmeverbünden jährlich bis 2030 100 bis 160 Franken pro reduzierte Tonne CO2.
     
  • Mobile Pelletheizungen: Gefördert werden mit Pellets betriebene mobile Heizgeräte (etwa in grösseren Wohngebäuden, isolierten landwirtschaftlichen Gebäuden oder Wärmeverbünden). Die Anmeldung ist mindestens bis Dezember 2025 möglich. Der jährliche Förderbeitrag bis 2030 ist abhängig vom Pelletverbrauch des Geräts, er beträgt 80 bis 140 Franken pro reduzierte Tonne CO2.
     
  • Elektrische Hoflader: Förderung des Kaufs von elektrischen Hofladern (und auch E-Bagger und E-Dumper) für landwirtschaftliche Betriebe, Garten- und Landschaftsbau, Gärtnereien oder Grüngutverarbeitung. Jährlicher Förderbeitrag bis 2030: 200 Franken pro reduzierte Tonne CO2.
     
  • Landwirtschaftliche Biogasanlagen: Gefördert werden landwirtschaftliche Biogasanlagen aller Grössen und Typen (Gaseinspeisung, Stromproduktion, reine Hofdüngeranlagen). Es gibt einen jährlichen Förderbeitrag bis 2030 von 127 Franken pro reduzierte Tonne CO2; 60 % Vorfinanzierung bei Inbetriebnahme bis Ende 2025.
     
  • Gewächshausbeheizung: Gefördert werden erneuerbare Wärmequellen bei der Gewächshausbeheizung (Wärmepumpen, Holzheizungen, Anschluss Wärmeverbund) für Gewächshausbetriebe, die bis 2027 ein Umbauprojekt realisieren möchten. Es gibt einen jährlichen Förderbeitrag bis 2030, er beträgt 115 Franken pro reduzierte Tonne CO2. Dies entspricht etwa jährlich 30 000 Franken pro Hektare.
     
  • Nitrifikationshemmer für die Stickstoffdüngung: Gefördert wird ein vergünstigter Mineraldünger mit nitrifikationshemmendem Wirkstoff (Entec 26 und gleichwertige Produkte mit anderen Handelsnamen). Dadurch sollen Lachgasemissionen um 65 % vermindert werden. Das Produkt wird vertrieben durch Omya, Landor und die Agro Mittelland GmbH.

Beiträge berechnen

Detaillierte Informationen und einen Beitragsrechner gibts auf der Klik-Website.

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Ziele, Prämien und Biogas

Die Science Based Targets Initiative (SBTI) bietet Unternehmen einen präzisen Fahrplan zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen und unterstützt sie dabei, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C zu erreichen. Dabei berücksichtigt die internationale Initiative sowohl die vorgelagerten Aktivitäten wie die Landwirtschaft als auch nachgelagerte Prozesse. Der Nestlé-Landwirtschaftschef Daniel Imhof präsentierte an der Agrocleantech-Tagung, wie der Grosskonzern die Ziele der SBTI umsetzen will.

Agro-Impact bietet produktbezogene Prämien für Klimaschutzmassnahmen an, um emissionsreduzierende Massnahmen auf Betriebsebene zu fördern. «Die Zahlung von Prämien an Landwirt(innen), die aktiv zur Emissionsreduktion beitragen, ist entscheidend für den Erfolg des Klimaschutzes», betonte der operative Leiter Pablo Bovy. Zu den Mitgliedern von Agro-Impact gehören Forschende, Vertreter(innen) der Beratung, Bildung, von Produzentenorganisationen und der Privatwirtschaft.

Benjamin Jungblut von Ökostrom Schweiz beleuchtete das CO2-Potenzial in der Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Biogasanlagen würden nicht nur einen Beitrag zur Reduktion von Methanemissionen und zur Substitution fossiler Energieträger leisten, sondern erzeugten auch wertvolle ökologische Rohstoffe für industrielle Anwendungen. Zukünftig werde die Technologie zur Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (Carbon Capture and Usage) eine entscheidende Rolle spielen.