«Mineraldünger-Stickstoff durch Hof- und Recycling-Dünger ersetzen.» So heisst ein gemeinsames Ressourcenprojekt von Biomasse Schweiz, Ökostrom Schweiz, Kompostforum Schweiz, IP-Suisse, Suisseporcs und dem Bauernverband Aargau (BVA). Ziel ist, «die N-Ausnutzung in Hof- und Recycling-Düngern mit organisatorisch-strukturellen sowie technischen Massnahmen gezielt zu erhöhen», wie es im Projektbeschrieb heisst. Damit könnten Nährstoffkreisläufe besser geschlossen, die Bodenfruchtbarkeit gefördert und Risiken für Stoffausträge in die Umwelt reduziert werden.
Hofdünger für Ackerbau
Ackerbaubetonte Betriebe sollen künftig Mineraldünger durch Hof- und Recyclingdünger ersetzen. Kompostier- und Vergärungsbetriebe sollen Produkte so aufarbeiten, dass diese besser auf die Bedürfnisse der Kulturen abgestimmt seien und sich so besser als Ersatz von Mineraldüngern eignen. Genannt werden Massnahmen wie Separierung von Stoffströmen, Ammoniakstrippung (Rückgewinnung) und Vakuumverdampfung.So soll Stickstoff in wenig verlustgefährdete Verbindungen überführt werden. Solche neuen Produkte könnten dann importierte Mineraldünger ersetzen.
Erfahrung Aargau nutzen
Innovativ am Projekt sei auch eine ganzheitliche und praxisorientierte N-Effizienzberatung, dabei könne auf den Erfahrungen der Hof- und Recyclingberatung des Kantons Aargau aufgebaut werden. Deshalb sei die Düngeberatung des BVA daran beteiligt, wie Berater Othmar Vollenweider erklärt.
12 Biogas- und Kompostieranlagen würden bei der Planung und Realisierung von Anlagen für neue Produkte finanziell unterstützt. 25 Landwirtschaftsbetriebe setzen im Rahmen des Projekts die neuen Düngerprodukte ein und könnten damit die Stickstoff-Ausnutzung aus Hof- und Recyclingdüngern steigern. Das Projekt wird wissenschaftlich von Agroscope und der Zürcher Hochschule begleitet und dauert von 2025 bis 2030. Die Projektkosten von rund 14,3 Mio Franken werden vom Bund (44 Prozent) und der Branche (56 Prozent) getragen.