Nach langen nasskalten Wetterperioden versprachen die Wetterprognosen im April ein paar trockene Tage. Auf zwei Feldern machten uns unerwünschte Beikräuter Druck. Wo es der Boden zuliess, begannen wir mit Mähen, obwohl das Futter noch ein paar Tage Stehen gut ertragen hätte. So konnten wir relativ einfach die Ausbreitung unterbinden. Wir haben uns den Umständen angepasst, die Prioritäten verlagert.
Warum nicht früher mähen?
Nach weiteren kalten und regenreichen Tagen folgte über Pfingsten die nächste Möglichkeit, um Futter einzubringen. Dann drängten nicht mehr die Wetterprognosen, sondern die fortgeschrittene Zeit, um nach einem ersten Schnitt die Nachfolgefrucht zu säen. Wiederum änderten wir kurzfristig das Programm, um das Wetter zu unseren Gunsten zu nutzen.
Nun hält das warme, trockene Wetter an. Bald steht der 15. Juni vor der Tür. Wie wird das Wetter wohl bis dahin sein? Mancherorts beobachte ich in Strassennähe hohes Gras. Das ist für die Verkehrsteilnehmer nicht ideal. Das Wetter stimmt, das Gras ist sehr hoch und schon fast behindernd an gewissen Stellen, ja warum mähen wir dann nicht? So flexibel sind dann leider die Vorschriften der Direktzahlungsverordnung nicht. Dieser Umstand wird uns immer mehr beschäftigen. Eigentlich wüssten wir, was getan werden könnte, aber die Vorschriften verbieten es uns.
Umfeld vor den Wahlen mobilisieren
Der Biber beschert uns durch seine Werke Biodiversität, heisst es, aber auch viele Schäden auf Feldern, Strassen und Drainagen. Der Wolf vermehrt sich rasant und bringt viele Bauernfamilien an oder auch über die Belastungsgrenze. Gruppierungen versuchen, uns durch immer neue Initiativen ihre Vorstellungen zur landwirtschaftlichen Produktion aufzuzwingen.
Wie sollen wir uns da anpassen und uns selbst treu bleiben? Einerseits durch den Dialog. Trauen wir uns und sprechen die Themen an. Erklären wir unsere Sichtweise und warum wir den Biber, das herzige Tierli, nicht immer so drollig finden. Engagieren wir uns für unsere Anliegen. Und vor allem müssen wir unser Umfeld bei Abstimmungen und den nächsten Wahlen im Herbst mobilisieren.
Zur Person
Eveline Bachmann ist Bäuerin und Thurgauer SVP-Kantonsrätin. Dies ist ihr erster Beitrag für die Rubrik «Arena» im Regionalteil Ostschweiz/Zürich der BauernZeitung.