Er habe einerseits sehr innovative und unternehmerische Luzerner Bauern kennengelernt. Anderseits aber auch einige resignierende, welche sich ob der dauernden Medienschelte gedemütigt fühlen und alles satt haben. Das berichtet Markus Kretz, seit letztem Herbst Präsident des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbandes LBV, zu seinen ersten Monaten im Amt. Es sei ihm deshalb ein grosses Anliegen, dass die Bauern wieder die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen. «Wir alle müssen raus aus der Defensive und der Bevölkerung aufzeigen, wie wir produzieren und die Umweltanliegen berücksichtigen», betont Kretz.
Gefragte Dienstleistungen
Die Delegiertenversammlung des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbandes fand wiederum schriftlich statt. Es gab keine Überraschungen. 110 Mitglieder, das sind 67 Prozent Stimmbeteiligung, nahmen daran teil. Klar genehmigt wurden Jahresbericht, Jahresrechnung, die bisherigen Beitragsansätze und das Budget 2021. Die Rechnung schloss bei einem Umsatz von 5,4 Millionen Franken mit einem leichten Gewinn von rund 1600 Franken ab. Weiter zugelegt haben die Dienstleistungen der inzwischen fast 40-köpfigen Geschäftsstelle, so die Versicherungsberatung, aber auch der sehr gefragte Haushaltservice Agrihome. Auch für das laufende Jahr wird mit einem steigenden Umsatz gerechnet.
Tierdichte unter Beschuss
Im laufenden Jahr ist das «Ressourcenprojekt Ammoniak Geruch» ein Schwerpunkt der Tätigkeiten, aber auch die Zusammenarbeit mit Agroscope beim Aufbau der regionalen Forschungsstation Nährstoffflüsse. Daneben beschäftigen auch die Dauerthemen Raumplanung mit dem immer schwieriger werdenden Bauen ausserhalb der Bauzone oder die Problemfelder Ammoniak und Phosphat sowohl den Vorstand wie die Geschäftsstelle. Die Luzerner Landwirtschaft sei wegen ihrer Tierdichte unter Dauerbeschuss, bestätigt Präsident Markus Kretz. «Das Problem ist erkannt, für Massnahmen sind wir offen.» Es liege ihm sehr daran, den Stadt-Land-Graben wieder etwas zuzuschütten.