Mit dem Projekt «Offensive Spezialkulturen» wolle der Kanton Luzern den Anbau von Spezialkulturen wie Obst, Beeren, Weinreben und Gemüse fördern. Um das vorhandene Potenzial von Spezialkulturen zu nutzen, brauche es klare und angepasste Rahmenbedingungen. Zumal der Anbau von Spezialkulturen hohe Anforderungen an die betriebliche Infrastruktur stelle. Wohnunterkünfte für saisonale Arbeits- kräfte, Lager- und Aufbereitungsräume, Witterungsschutz- anlagen und eine gesicherte Wasserversorgung seien Beispiele dazu, heisst es in einer Medienmitteilung.

Produzenten sind zufrieden

Um Rahmenbedingungen und Möglichkeiten zu erläutern, fand am 13. September ein Fokustag zu Bauten und Bewässerung für Spezialkulturen am Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung (BBZN) in Hohenrain statt. Der Anlass stiess auf grosses Interesse, es nahmen rund neunzig Personen teil.

Mehr Wissen wollten die Teilnehmer vor allem zu den raumplanerischen Möglichkeiten. So schätzte es Patrick Galliker, Präsident der Vereinigung Luzerner Beerenpflanzer, dass die Rahmenbedingungen nun klar seien. Zudem begrüsste er die neuen Möglichkeiten bezüglich Wohnmodulen und Lockerungen im Bereich des Witterungsschutzes. Das Format mit diversen Referaten in Kleingruppen habe einen konstruktiven Austausch zwischen den beteiligten Dienststellen und den Produzierenden ermöglicht. Kilian Boog, Präsident der Gemüseproduzenten-Vereinigung Luzern, schätzte insbesondere, dass so viele Mitarbeitende aus den verschiedenen Ämtern anwesend waren und die Änderungen persönlich mitteilten. «Ich bin froh, dass wir zusammenfinden und eine Bereitschaft vorhanden ist, vorwärtszugehen», meinte Markus Kretz, Präsident des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbandes.

Bewässerung entscheidend

Am Nachmittag lag der Schwerpunkt auf der Bewässerung. Verschiedene Vorträge aus der Praxis stellten Optionen und Beispiele zur Erstellung von lokalen Wasserspeichern und zur effizienten Bewässerung vor. Generell sei eine ausreichende Verfügbarkeit von Wasser zum richtigen Zeitpunkt ein wesentlicher Faktor, welcher zur Ertrags- und Qualitätssicherung von Spezialkulturen beitrage. Laut Manuel Kunz von der Dienststelle Umwelt und Energie ist infolge des Klimawandels in Zukunft mit häufigeren und längeren Trockenperioden zu rechnen. Eine sichere Wasserversorgung werde an Bedeutung gewinnen. Informiert wurde ferner über die Beratungsangebote sowie mögliche finanzielle Unterstützungen von Bund und Kanton für Bauten und Bewässerungsanlagen.