Für den Einsatz von Schleppschlauchverteilern zum Güllen gibt es künftig keine Fördergelder mehr im Kanton Nidwalden, zumal das ab nächstem Jahr ohnehin bundesweit obligatorisch wird auf geeigneten Flächen. Neu bekommen die Nidwaldner Bauern aber einen Zustupf, wenn sie die Gülle separieren. Das und viele weitere Massnahmen hat der Landrat bei der Beratung des revidierten kantonalen Landwirtschaftsgesetzes am 3. Mai beschlossen. Dieses fand einstimmige Zustimmung, ohne Diskussion, freut sich Sepp Odermatt, Landrat und Präsident des Bauernverbands Nidwalden. Sehr zufriedenstellend sei das für die Landwirtschaft, wertet er das neue Gesetz.
Mehr Geld für mehr Leistung
Von den sechzehn Massnahmen könne jeder Betrieb irgendwie profitieren. Positiv sei auch, dass die Mittel für die Absatzförderung, so für die Viehverwertung oder auch für Regionalprodukte, weitergeführt würden. Mehr Geld gibt es für die Biodiversität, von der Landwirtschaft werde aber erwartet, dass künftig auch im Talgebiet mehr Flächen ökologischer bewirtschaftet würden. Wichtig sei zudem auch die Aufstockung der Mittel im Bereich Strukturmassnahmen, zumal der Bedarf und auch Stau für Investitionen hoch sei, erklärt Odermatt. Das gelte nicht nur für Ökonomie- oder Wohnbauten, sondern auch für Erschliessungen mit Strassen oder für Wasserversorgungen.
Insgesamt erhalten die Nidwaldner Bauern für die nächsten Jahre fast 16 Prozent mehr Geld, der Rahmenkredit für 2024 bis 2027 wurde auf 6,9 Mio Franken aufgestockt. Dagegen gab es vorgängig im Rat einen Minderheitsantrag seitens der Finanzkommission, welche die Erhöhung in diesem Ausmass ablehnte, dieser hatte aber keine Chance.
Wertschöpfung steigern
Hintergrund der Revision des Gesetzes war, dass die bisherige Landwirtschaftspolitik die Ziele zu den Strukturen und zur Wettbewerbsfähigkeit nicht erreichte, wie eine Überprüfung ergab. So sei die Produktivität auf den Nidwaldner Bauernbetrieben tief, was mit den Kostenstrukturen zusammenhänge. Hingegen werden die multifunktionalen Leistungen der Landwirtschaft, «zwar mit lokalen Defiziten», vom Kanton gelobt. Das hänge mit der grossen Beteiligung an Fördermassnahmen zusammen.
Einen Fokus legt das neue Gesetz auf die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfung, aber auch für mehr Ressourceneffizienz zur Erreichung der Umwelt- und Klimaziele.