«Landwirt/in – ein Beruf mit Perspektiven.» Zu diesem Motto informierten unter der Leitung von Andreas Nussbaumer, Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV), Präsident der Kommission Bildung und selber erfahrener Berufsbildner, auch Fachpersonen vom Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung Luzern.
Grosses Interesse am Beruf
[IMG 2]Gemessen am Interesse scheinen diese Perspektiven nicht allzu schlecht zu sein. Um die 80 Personen, meist Schülerinnen und Schüler altersmässig im Bereich der 8. Schulklasse, begleitet von einem Elternteil und auch eine Handvoll, die den Beruf auf dem zweiten Bildungsweg erlernen möchten, fanden den Weg an den Berufsinfoabend im luzernischen Grosswangen.
Unter den Anwesenden längst nicht nur Kinder, deren Eltern einen Hof führen.«Die Schülerzahlen in der Landwirtschaft sind stabil auf hohem Niveau», freut sich Andreas Nussbaumer im Nachgang der Veranstaltung gegenüber unserer Zeitung. Der Anteil Frauen sei weiterhin steigend.
Arbeiten und wohnen auf dem Lehrbetrieb
Was es bedeutet, die Berufsschule zu besuchen, was üK sind (die Ausbildung auf dem Betrieb wird in den ersten zwei Lehrjahren ergänzt durch überbetriebliche Kurse üK), wie die passende Lehrstelle gefunden wird, und die Wichtigkeit einer Schnupperlehre, darüber wurde informiert. Vor allem eine Schnupperlehre von mindestens einer Woche ist ein Anliegen von Nussbaumer. «Nicht nur der Betrieb, auch die Familie muss zum Lernenden passen», beschreibt er eine der Eigenheiten der landwirtschaftlichen Berufslehre, wo Lernende auch nach dem Feierabend mit dem Lehrbetrieb verbunden sind. Gut etabliert habe sich die Eidgenössische Attestausbildung (EBA). Die zweijährige Ausbildung ist für Lernende, die schulisch mehr Mühe bekunden. Das System bleibt dabei offen, nach erfolgreichem EBA können im besten Fall zwei Jahre EFZ angehängt werden. Besonders spannend für die Interessierten am Berufsinfoabend ist jeweils der Praxisbericht zweier Absolventen.
Landwirtin als Berufsbildnerin gefunden
Eliane Meyer ist angehende Landwirtin EFZ, aktuell im 3. Lehrjahr bei Andreas Nussbaumer in Alberswil. Für die junge Frau aus Grosswangen, die auf einem Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen ist, war gerade der Einstieg ins Berufsleben, also das 1. Lehrjahr, von grosser Bedeutung. Als Berufsbildnerin hat sie eine Landwirtin gefunden. «Jemand, der sich die Zeit nimmt, um etwas gut zu erklären», war ihr besonders wichtig. Auch sie betont, wie entscheidend es sei, dass «man in die Familie passt». Dies finde man nur mit genügend langem Schnuppern heraus. Ansonsten sei es eher Zufall, ob es funktioniere oder eben nicht. Milchwirtschaft und Ackerbau waren ihre fachlichen Schwerpunkte bei der Lehrstellensuche.
Lehrstellenverzeichnis Kanton Luzern: www.beruf.lu.ch