In den letzten Jahren wurde im Kanton Luzern dank dem Einsatz von Landwirten und Förderprogrammen viel erreicht bei der Aufwertung von Biodiversitätsförderflächen (BFF). Inzwischen weisen 41 Prozent der 6270 ha Extensivwiesen im Kanton Luzern Qualitätsstufe 2 (Q2) auf. Die Luzerner Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) liess letztes Jahr beim 20-jährigen Jubiläum des Blumenwiesenansaatprogramms verlauten, dass bereits über 700 ha Blumenwiesen seit Beginn angesät wurden.

Win-win-Situation

Auch bei den Hecken mit Krautsaum hat die Q2-Fläche allein von 2021 auf 2022 um 700 Aren zugenommen, sodass nun 38 Prozent der Hecken im Q2 sind. Auch hier gibt es Förderprogramme, so Landschaftsqualitätsbeiträge oder ein Heckenförderprojekt der Unesco-Biosphäre Entlebuch.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklung sollte weiter daran gearbeitet werden, bestehende BFF aufzuwerten, denn eine aufgewertete Wiese oder Hecke ist eine Win-win-Situation für Natur und Landwirt. Finanziell ist eine Q2-Wiese oder -Hecke nämlich deutlich interessanter als ein solches Objekt in der Qualitätsstufe 1 (Q1). Dafür muss man aber selber aktiv werden, da gerade Extensivwiesen von selbst kaum eine vielfältige Vegetation erreichen. Dies vor allem, weil viele Blumenarten sich nur langsam verbreiten und eine natürliche Einwanderung deshalb oftmals unwahrscheinlich ist. Eine Aufwertung von Hecken zu Q2 ist oftmals mit weniger Aufwand möglich, speziell dann, wenn die entsprechenden Arten schon in der Hecke vorhanden sind und nur noch durch selektive Pflege gefördert werden müssen.

Das Potenzial an noch nicht aufgewerteten BFF gilt es zu nutzen. Abgesehen von den Aufwertungen gibt es auch noch Potenzial in der Neuanmeldung von unerkannten Q2-Extensivwiesen und auch Q2-Hecken, die Q2 schon erfüllen. Deshalb lohnt es sich durchaus, auch bei blühfreudigen Wiesen und artenreichen Hecken mit Erkennungsapp oder Bestimmungsschlüssel zu überprüfen, ob die Q2-Zeigerpflanzen vorhanden sind.

Weiterbildung nutzen

Um Aufwertungen erfolgreich durchzuführen und Q2 auch langfristig zu erhalten, lohnt sich eine Teilnahme beim Kurs «Optimierung von Biodiversitätsförderflächen» am BBZN Hohenrain am 1. Dezember. Zusätzlich gibt es Tipps, um BFF langfristig ökonomisch, ökologisch und vorschriftsgemäss erfolgreich zu bewirtschaften.