Heute gibt es im Kanton Luzern 52 Perimeter mit Vernetzungsprojekten und 5 Perimeter mit Landschaftsqualitätsprojekten. Damit ist bald Schluss, so will es ein gesetzlicher Auftrag des Bundes zur Zusammenführung. Ab 2027 gibt es nur mehr «Projekte zur Förderung der regionalen Biodiversität und Landschaftsqualität».
Ziele sind eine administrative Vereinfachung und die Straffung der Vielfalt an Massnahmen, die regionenspezifische Ausrichtung soll beibehalten werden. Und die Wirkung auf die Biodiversität soll verbessert werden, wie Otto Barmettler von der Luzerner Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) an der kürzlichen Tagung für Landwirtschaftsbeauftragte erklärte.
Zu hoher Aufwand
Eine Befragung bei den bisherigen Trägerschaften ergab allerdings, dass die bisherigen Projekte für die Gemeinden als wichtig, bezüglich ökologischer Wirkung als ambitioniert, die Aufgabenteilung aber als nur einigermassen sinnvoll beurteilt werden. Die hohe Beteiligung der Bauern und breite Abstützung mit weiteren Akteuren sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung und Politik für die Leistungen der Landwirtschaft in der Biodiversität seien Stärken der Projekte. Die grössten Herausforderungen seien der hohe administrative Aufwand, die Unsicherheiten der Agrarpolitik und dass die Anforderungen immer höher geschraubt würden.
Im kommenden Jahr würden nun zusammen mit den Trägerschaften mögliche neue Organisationsstrukturen definiert. Als Pilotregion dient Willisau. Ab 2025 soll die inhaltliche Erarbeitung der neuen Projekte starten.
Aufwertung Gewässerräume
In einigen Luzerner Gemeinden sind die Gewässerräume bereits ausgeschieden, in vielen weiteren steht das noch bevor. In diesen Räumen ist die landwirtschaftliche Bewirtschaftung eingeschränkt. Seit 2022 wurden von Lawa zehn interessierte Betriebe beraten, welche ihre Flächen entlang Gewässern, die sie aufgrund der Ausscheidung nur mehr extensiv bewirtschaften dürfen, ökologisch aufwerten wollen. Effektiv umgesetzt wurde jedoch nur eines in Sursee, zwei Projekte sind in Planung. Bei den weiteren Betrieben wurden bereits gut strukturierte Uferabschnitte festgestellt, oder die Projekte werden nicht umgesetzt, weil die Bewirtschaftung nach der Aufwertung aufwendiger wäre.
In den nächsten Jahren könnten aber im Rahmen des Projekts «Aufwertung von Gewässerräumen» weitere interessierte Betriebe in Gemeinden mit ausgeschiedenen Gewässerräumen beraten und unterstützt werden.