Am Abend des 3. Mai 2022 hat sich der Vorstand der IG Luzerner Mittellandseen mit zwei Experten im Bereich Seen und Zuflüsse der Seen getroffen. Thomas Steinsberger und Volker Prasuhn von Agroscope beantworteten dabei vom Vorstand definierte Fragen.

Komplexe Gewässer

Beide Forscher haben jahrelang um und auf den Mittellandseen geforscht und waren auch an diversen Studien beteiligt, schreibt die IG im Nachgang in einer Mitteilung. Die Mittellandseen sind komplexe Gewässer. Der Weg zur Gesundung der Seen führt zu massiven Einschränkungen in der Landwirtschaft rund um die Seen. Die IG setze sich unter anderem zum Ziel, die Wasserqualität der Seen zu verbessern und den Austausch mit der Forschung zu fördern. Genau dies wurde am Dienstag erreicht.

«Wir wollen unseren Beitrag zur Gesundung der Seen leisten», sagt Konrad Jund, Präsident der IG Luzerner Mittellandseen. Dazu müssten die Zusammenhänge verstanden werden. Die Landwirtschaft leiste einen grossen Einsatz, um den Seen Sorge zu tragen. Einerseits führten Nährstoffeinträge zum Algenwachstum. In Gewässern wie dem Baldeggersee seien auch die Seesedimente, also Altlasten, für einen nicht unerheblichen Anteil der Sauerstoffzehrung verantwortlich. Zusätzlich zur Mineralisierung der aktuellen Algenproduktion werde ein Teil des eingepumpten Sauerstoffs für die Aufarbeitung der Altlasten verwendet, so Jund weiter. Auch die fortschreitende Klimaerwärmung spiele dabei nicht in die Karten.

«Heute besteht die Situation, dass die Quellen der Phosphoreinträge in vielen Fällen nicht ins Detail bekannt sind», sagt Jund. Um wirkungsvolle Massnahmen finden zu können, müssten die Einträge genau eruiert werden, damit das Problem an der Wurzel gepackt werden könne.

Weiterer Austausch geplant

Als nächster Schritt wird vonseiten IG ein ähnliches Treffen mit der Dienststelle Lawa angestrebt.

Am Mittwochabend fand zudem die DV des Gemeindeverbands Baldegger-Hallwilersee statt. Der von der Verbandsleitung portierte Lukas Wedekind übernimmt das Präsidium von Roland Moser. Landwirt Christian Budmiger – der Kandidat der Gemeinden Aesch und Römerswil – unterlag bei der Wahl ums Präsidium, ist aber neu im Vorstand.