Einen Selbstversorgungsgrad von mindestens 70 Prozent zu erreichen durch eine Förderung der vermehrt pflanzlichen Ernährung – das ist eine der Hauptforderungen der Ernährungs-Initiative. Franziska Herren, bekannt als treibende Kraft hinter der Trinkwasser-Initiative – hat sie im Sommer 2023 lanciert. Gemäss einer Mitteilung hat der Delegiertenrat von Pro Natura beschlossen, die Unterschriften-Sammlung zu unterstützen.
«Wertvolle Ressourcen zu sparen»
Pro-Natura-Präsidentin Ursula Schneider Schüttel hält den Wandel des Schweizer Ernährungssystems für dringend nötig. Dies angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise. «Die Stärkung der pflanzlichen Ernährung, wie die Ernährungs-Initiative anstrebt, ermöglicht uns, wertvolle Ressourcen zu schonen», so Schneider Schüttel in der Mitteilung. Die Folge seien mehr Platz für die Natur und eine erhöhte Selbstversorgung.
Nicht zuletzt entsprächen die Forderungen der Ernährungs-Initiative jenen des Bundesrats, die er im Postulatsbericht zur zukünftigen Agrarpolitik dargelegt hat.
Zehnmal mehr für den Menschen
Die Nutzung von rund 60 Prozent des Ackerlands für den Futterbau bezeichnet Pro Natura als «gewaltige Verschwendung». Würden Land, Wasser und Energie stattdessen in der Produktion von Kulturen direkt für die menschliche Ernährung eingesetzt, könne der entsprechende Ertrag verzehnfacht werden. «Dazu braucht es diverse Änderungen an den aktuellen politischen Rahmenbedingungen zur Stärkung der bisherigen marginalen staatlichen Unterstützung einer umweltoptimierten Ernährung», so der Umweltverband.
Zu viel tierisches Eiweiss
In der Mitteilung werden die bestehenden Strukturen der Tierhaltung hierzulande scharf kritisiert. 1,2 Millionen Tonnen Importfutter pro Jahr würden nicht nur dieselbe Fläche im Ausland besetzten, wie in der Schweiz ackerbaulich genutzt werde. Das eingeführte Futter führe auch zur Überdüngung.
«Der durchschnittliche Konsum tierischer Eiweisse übersteigt das vernünftige Mass deutlich», fährt Pro Natura fort. Das «fehlgeleitete» Ernährungssystem verursache der Allgemeinheit Kosten in Milliardenhöhe.


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