Eine einheimische und vielfältige Pflanzen- und Tierwelt fördern. Das ist das Ziel der Biodiversitätsstrategie, welche die Thurgauer Regierung samt Massnahmenplan am 7. Oktober 2022 in die Vernehmlassung schickte. Gleichentags stellten Kantonsvertreter das Papier den Medien vor.

Umsetzung in vier Etappen

Vertreter des Initiativkomitees (v.l.n.r.): Gaby Zimmermann, Dominik Diezi, Kurt Egger und Peter Schweizer. (Bild zVg) Biodiversität Mehr Geld und eine Strategie für die Biodiversität im Thurgau Wednesday, 17. June 2020 «Die Strategie und der Massnahmenplan sind ein wichtiger Schritt zu mehr Natur, denn auch im Thurgau ist die Biodiversität unter Druck», sagte Regierungsrat Dominik Diezi, Chef des zuständigen Departements für Bau und Umwelt. Diezi war, damals als Grossrat, Mitglied des Komitees Volksinitiative Biodiversität Thurgau, die der Grosse Rat im Juni 2020 annahm.

Die Strategie wird in vier Etappen umgesetzt. Die erste Etappe dauert von 2023 bis 2028. Der dazugehörige Massnahmenplan enthält 25 Massnahmen. Sie sollen laut Diezi ihre Wirkung im Siedlungsgebiet, im Wald, im Kulturland, an den Gewässern und in Naturschutzgebieten entfalten. Er nannte als Beispiele die Aufwertung von Naturschutzgebieten oder im Bereich der Landwirtschaft die Pflanzung von Hecken und Bäumen. «Wir alle tragen eine gesellschaftliche Verantwortung», sagte Diezi. Zur erfolgreichen Umsetzung der Biodiversitätsstrategie brauche es eine Vielzahl von Akteuren, die man mitnehmen und sensibilisieren wolle.

Neues Beratungsangebot für Bäuerinnen und Bauern

Matthias Künzler, Abteilungsleiter Natur und Landschaft, knüpfte an Diezis Aussagen an: «Bereits heute leisten zahlreiche Menschen und Institutionen einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Natur.» Die erste kantonale Biodiversitätsstrategie erlaube es, die laufenden Aktionen stärker zu unterstützen, zu koordinieren und zu erweitern. Man wolle alle ins Boot nehmen, so Künzler. Dabei spielen Austausch und Wissensvermittlung eine wichtige Rolle. Für die Landwirtschaft soll es am BBZ Arenenberg eine neue Beratungsstelle für Biodiversitätsberatung geben.

Auf die Frage, ob es für die Landwirtschaft für die zusätzlichen Massnahmen im Bereich der Biodiversität auch zusätzliche Gelder gibt, antwortete Künzler:

«Der Hauptfokus bei der Landwirtschaft liegt nicht auf der Quantität, sondern auf der Qualität.»

Matthias Künzler, Abteilungsleiter Natur und Landschaft

Der Kanton unterstütze die Bauern bei der Umsetzung mit einem ­Initialbeitrag, beispielsweise für Saatgut. Die Biodiversitätsstrategie kostet 4 Mio Franken pro Jahr. Die Vernehmlassung dauert bis am 31. Dezember 2022.

Hier geht's zur Biodiveristätsstrategie und zum Massnahmenplan 2023-2028