In Deutschland verloren etliche Autofahrer Anfang Woche die Nerven, als sie an die Blockaden der demonstrierenden Bauern kamen, wie Spiegel online berichtet. So versuchte bei Lichtenstein im Bundesland Sachsen ein Autofahrer trotz der Bauern-Blockade eine Kreuzung zu passieren. Dabei habe er einen Teilnehmer angefahren. Gegen den Fahrer wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Im Friesoythe bei Cloppenburg, Niedersachsen wollte ebenfalls ein Autofahrer an der Blockade vorbeifahren. Dabei erfasste er einen 35-jährigen Landwirt, der daraufhin in eine Klinik geflogen werden musste. Unterdessen ist er aus dem Krankenhaus entlassen. Gegen den Autofahrer ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der versuchten Tötung.
Durch Transparent in Menschengruppe
In Hamburg fuhr ein Autofahrer durch ein Transparent hindurch in eine Menschengruppe. Ein Bauer landete auf der Motorhaube des Wagens, blieb aber unverletzt. Zwei Personen wurden in Hamburg leicht verletzt, als ein anderer Autofahrer mit seinem Wagen eine Gruppe Demonstranten streifte.
In Gerstungen, Heiligenstadt, Nordhausen und Eichsfeld im Bundesland Thüringen fuhren ebenfalls Autofahrer in die Demonstrierenden. An allen drei Orten wurden Menschen verletzt. Der Autofahrer in Eichsfeld flüchtete.
In Uder, ebenfalls in Thüringen, schleifte ein Autofahrer einen Demonstrierenden am Seitenspiegel seines Wagens über mehrere Meter mit.
Erboste Autofahrer
An weiteren Blockaden im Bundesland Sachsen verloren ebenfalls Autofahrer die Geduld, drohten den Demonstranten oder versuchten, die Blockaden zu durchbrechen:
In Schöneck drängte sich ein Autofahrer in einen Konvoi und sollte daher von der Polizei kontrolliert werden. Der Mann flüchtete mit überhöhter Geschwindigkeit und «verkehrsgefährdender Fahrweise», wie die Polizei meldete. Gegen ihn wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Strassenverkehr ermittelt.
Bei der Autobahnanschlussstelle Hohenstein-Ernstthal streifte ein 45-Jähriger mit seinem Transporter einen Traktor. Obwohl ein Sachschaden von rund 2500 Franken entstanden war, fuhr er von der Unfallstelle weg.
Über die Blockade an der Anschlussstelle Plauen-Süd, ärgerte sich ein 21-jähriger Autofahrer so sehr, dass er den Demonstranten während eines erbosten Wortwechsels mehrfach einen Schlagring zeigte. Er wurde wegen Bedrohung und eines Verstosses gegen das Waffengesetz angezeigt.