Jede Verunreinigung von Gewässern sei eine zu viel, heisst es in der Medienmitteilung des Kantons Luzern. Erfreulich ist aber der rückläufige Trend in den letzten Jahren. Über 80 Fälle waren es noch vor fünf Jahren, letztes Jahr sank die Zahl deutlich auf 66, 11 weniger als im Vorjahr. «Die Zahl liegt deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2023.» Auch die Fälle mit Fischsterben sind rückläufig, diese lagen letztes Jahr bei 8, im Vorjahr waren es noch 14.

Vorsicht beim Umschlag

Am meisten Gewässerverunreinigungen gab es von Gewerbe- und Industriebetrieben, nämlich 24, am häufigsten wegen Baustellenabwässer. Auch wegen Kanalisations- und Entwässerungsanlagen kam es zu Verschmutzungen, allerdings sinke dieser Anteil wegen besserem Unterhalt.

In 18 Fällen wurden landwirtschaftliche Betriebe als Verursacher von Verschmutzungen eruiert. Gülle war mit neun Fällen wiederum die häufigste Ursache. So wegen des Ausbringens von Gülle zum falschen Zeitpunkt, Fehlmanipulationen oder ungenügender Überwachung beim Umschlag. In vier Fällen wurden technische Mängel eruiert. Bei sechs der acht Fälle mit Fischsterben konnten die Ursachen geklärt werden, drei davon in der Landwirtschaft.

Seit 2020 werden jährlich rund 25 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe zum Thema Gewässerschutz überprüft. Diese Kontrollen führten zur Behebung von baulichen Mängeln wie auch zu einer stärkeren Sensibilisierung der Bäuerinnen und Bauern. Ergänzend dazu zeige das gemeinsame Engagement des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands (LBV) und der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) Wirkung und führe zu einem insgesamt sorgsameren Umgang mit Gülle.

Wetter mit grossem Einfluss

Der LBV wertet die rückläufige Tendenz bei den Gewässerverunreinigungen auch in der Landwirtschaft als sehr erfreulich. In Anbetracht dessen, dass die 4500 Luzerner Bauernbetriebe von Ende Februar bis Mitte November jeweils Gülle und Mist auf rund 76 000 ha Landwirtschaftsland ausbringen, würden relativ wenige Unfälle passieren. Verwiesen wird auch auf die Wetterbedingungen, so kommt es in nassen Jahren eher zu mehr Verunreinigungen.