«Die Komplexität des Systems muss reduziert werden», war eine zentrale Aussage von BLW-Direktor, Christian Hofer an der Pressekonferenz vom 21.November 2023, die am Bundesamt für Landwirtschaft in Bern stattfand.

Hier informierte Christian Hofer die Medien zum alljährlich erscheinenden Agrarbericht und gab einen Rückblick zu dem vor 30 Jahren eingeführten Direktzahlungssystem.

Schweizer Landwirtschaft - nachhaltiger und marktgerechter

«Die Schweizer Landwirtschaft ist nachhaltiger, ökologischer und mit der AP 22+ auch sozialverträglicher geworden. Gleichzeitig produzieren die Landwirte unternehmerischer und marktgerechter», fasste Christian Hofer die Entwicklung zusammen und verwies auf mehrere Erfolge. So wurden zum Beispiel in den letzten Jahrzehnten die Phosphor-Effizienz oder auch die Anzahl Tiere, welche regelmässig Auslauf haben, deutlich erhöht.

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Komplexität des DZ-Systems ist zu hoch

«Unsere Bäuerinnen und Bauern leisten einen sehr grossen Effort, um die Anforderungen, welche die Gesellschaft an sie stellt, zu erfüllen», sagt Christian Hofer. Beim Direktzahlungssystem sehe man aber deutlich, dass die Komplexität des Systems an einer Grenze angekommen sei. Die Lösung sei hier: ein schlankeres und handhabbareres System.

Weiterentwicklung heisst Stabilität und Vereinfachung

Stabilität und Vereinfachung seien darum zentrale Kernelemente in der Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems. Mit der Stabilität möchte man die Betriebe schützen, welche bereits Investitionen in Maschinen und Gebäude getätigt hätten. 

Die Vereinfachung soll unter anderem auch mit einer Änderung der Ziele erbracht werden. Neu könnten Landwirte ziel- statt Massnahmen-orientiert arbeiten dürfen. 

Ziel- statt Massnahmenorientiert - Was heisst das konkret?

Beispiel BFF - Extensiv genutzte Wiese (Extenso-Wiese).
Bei einer Extenso-Wiese muss der Bewirtschafter bestimmte Massnahmen einhalten (Kein Schnitt vor dem 15. Juni, Mulchen verboten, Beweidung von 1. September bis 30. November möglich etc.). Der Landwirt ist somit in seiner Bewirtschaftungsform eingeschränkt. Verstösst er gegen diese Massnahmen, droht ein Abzug in den Direktzahlungen.

Bei einem zielorientierten Ansatz steht das Ziel, hier mit dem Beispiel der Extenso-Wiesemit einer Qualitätsstufe 2, im Vordergrund. Entscheidend ist hier ob das Ziel, nämlich eine Wiese mit Q2, erreicht wird oder nicht. Wie, oder mit welchen Mitteln der Bewirtschafter dieses Ziel erreicht, ist ihm freigestellt.

Gesamte Wertschöpfungskette und Konsument in die Verantwortung nehmen

Gleichzeitig möchte das BLW die gesamte Wertschöpfungskette in die Verantwortung nehmen. Einer der grössten Hebel sei zum Beispiel nach wie vor beim Food-Waste, so Christian Hofer. In Zukunft plane man darum vermehrt in Form von Zielvereinbarungen und mit Festlegen von freiwilligen Massnahmen in Zusammenarbeit mit den Branchenakteuren. 

Hier geht es zum Agrarbericht 2023

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