Stiebend werden in diesen Tagen auf den Feldern der fruchtbaren Ackerbaugebiete des Zürcher Weinlands die Felder für verschiedene Kulturen vorbereitet.

Jetzt werden Kartoffeln gepflanzt

Während im Bereich Gemüse und Frühkartoffeln bereits im Februar grossflächig erste Pflanzungen im Freiland erfolgt sind, kommen nun weitere Kulturen dran. So stehen in der Region aktuell die Zuckerrüben im Fokus, welche bei idealen Bedingungen gesät werden.

Damit im Herbst ein guter Ertrag erzielt werden kann, werden pro Quadratmeter acht bis zehn Körner ausgesät, die mit der heutigen Technik und Einzelkornsaat im Endabstand millimetergenau abgelegt werden. Auch werden vielerorts, insbesondere in den günstigen tieferen Lagen, grossflächig Frühkartoffeln gepflanzt und danach mit Vlies abgedeckt.

Pro Hektare müssen rund 50 000 bis 55 000 Kartoffeln ausgebracht werden, damit es später mindestens das Zehnfache an Ertrag gibt. Das Pflanzen der eigentlichen Verarbeitungskartoffeln und Lagerware für den Speisekanal folgen erst im April. Weitere Feldkulturen wie Soja, Sonnenblumen und der Mais stehen ebenfalls erst im April respektive im Mai an.

Das aktuell sehr regenarme Wetter begünstigt zum einen die Feldarbeiten, doch machen sich zum anderen langsam auch die negativen Auswirkungen der ausbleibenden Niederschläge bemerkbar. Gemüsebauern haben entsprechend bereits mit dem Bewässern ihrer Kulturen begonnen. Junge Kulturen profitieren wohl noch von der vorhandenen Bodenfeuchtigkeit, doch auch diese nimmt durch die Bisenlagen verstärkt ebenfalls laufend ab.

Der Jahresbeginn war schon trocken

Bereits die ersten Monate des laufenden Jahres waren eher trocken, wie die Zahlen der Wetterstation Andelfingen zeigen. Im Januar wurden Niederschlagsmengen von 34 mm und im Februar von 28 mm verzeichnet. Im März ist bis anhin ein bescheidener Millimeter verzeichnet worden.

Auch in den nächsten Tagen zeichnen sich hier keine markanten Niederschläge ab. Diese wären auch bei den anderen bereits angelegten Kulturen wie auch im Futterbau erwünscht. Gerade die Futterwiesen sind auf viel Frühlingsfeuchtigkeit angewiesen, damit der erste Schnitt oder auch der erste Weidegang ertragsreich ist.

Vor dem Hintergrund der Krise im globalen Getreide- und Ölsaatenhandel wird nun immer mehr gefordert, dass die Schweiz entsprechend des möglichen Engpasses bei der Inlandversorgung nun ihre Flächen ausdehnt, um die angespannte Versorgungslage besser abzusichern. Doch dies ist nur bedingt möglich.

Saatgut ist begrenzt verfügbar

Das Winterbrot- und Futtergetreide wie auch der Raps als Ölsaat sind bereits im vergangenen Herbst ausgesät worden. Für die Aussaat des Sommerrapses als Alternative ist es aber bereits zu spät. Zudem müsste das Sommerbrot- und Futtergetreide bereits im Boden sein. Doch wenn man auch wollte, wären der Flächenausdehnung Grenzen gesetzt. Denn das dafür benötigte Saatgut ist nur begrenzt verfügbar. Dies gilt aktuell auch für die beiden Ölsaaten Sonnenblumen und Soja, die erst ab Mitte April ausgesät werden. Auch hier ist die Verfügbarkeit beim benötigten Saatgut sehr eingeschränkt und auf die Vertragsflächen ausgerichtet.

Dasselbe gilt für die Zuckerrüben, die ebenfalls im Vertragsanbau produziert werden. Doch auch beim vorhandenen Pflanzgut für die Kartoffeln ist eine Flächenausdehnung sehr beschränkt möglich. Die Saatgutproduktion ist allgemein sehr aufwendig, sie erfordert eine mehrjährige vorausgehende Planung. Für die diesjährigen oder bereits im vergangenen Herbst zu pflanzenden Kulturen geht diese bereits auf 2019, respektive 2020 zurück.

Zuerst muss das notwendige Basissaatgut produziert werden, das im Folgejahr als eigentliches Vermehrungssaatgut eingesetzt werden kann. Eine Ausdehnung der Kartoffelfläche von aktuell rund 11 000 Hektaren wäre mit dem Einsatz sämtlicher Reserven und nicht beanspruchtem Saatgut bis zu maximal zehn Prozent möglich.