Der Versuch wurde in den letzten zwei Jahren mithilfe von Drohnentechnologie auf der Swiss Future Farm in Tänikon TG in Zusammenarbeit mit Agroscope und der ETH durchgeführt. Es zeigten sich positive Resultate: Durch die optimierte Verteilung im Feld konnten im Schnitt 10 Prozent Dünger bei gleichbleibenden Erträgen eingespart werden. 

Die vier verschiedenen Verfahren

Für den Versuch standen im Erntejahr 2018 und 2019 insgesamt vier Flächen mit total 9,5 Hektaren zur Verfügung. Auf allen ­Flächen wurde Winterweizen der Sorte Arnold gesät. Im Versuch werden vier unterschiedliche Düngungsverfahren verglichen. 

  • Standardstreifen: betriebsüblich und konstante Düngermenge mit 155 kg N/ha. 
  • Streifen mit variabler Düngungsrate: Düngungsmenge basierend auf den N-Min-Messungen (Erste Gabe) sowie dem Drohnenbild (zweite und dritte Gabe) teilflächenspezifisch angepasst – 2019 bewegte sie sich im Bereich zwischen 95 und 149 kg N/ha. 
  • Kontrolle: Ein Streifen ohne Dünger und ein stickstoffreicher Streifen mit insgesamt zirka 160 kg N/ha in den ersten zwei Gaben, auf eine dritte Gabe wurde verzichtet. 

Luftbildaufnahmen mit der Drohne 

Die Bestände wurden 2019 als Extenso ohne Herbizide, Fungizide und Wachstumsregler geführt. Die Unkrautbekämpfung wurde im Frühjahr mechanisch mit dem Striegel erledigt. Zur Düngung wurde MgS-Ammonsalpeter (24  N, 5  Mg, und 8,5  S) eingesetzt. 

Die Felder wurden jeweils kurz vor den anstehenden Düngergaben mit einer Drohne überflogen, um aus dem Luftbild die Informationen zum Stickstoffgehalt im Weizen zu ermitteln. Aus den aufgenommenen Daten wurde eine Düngungs- bzw. Applikationskarte erstellt. Diese wurde danach auf den Traktor geladen, von dort in Echtzeit an den Düngerstreuer weitergegeben und von diesem exakt appliziert. 

Düngereinsparung von 10 Prozent

Die bisherigen zwei Versuchsjahre haben gezeigt, dass durch die teilflächenspezifische Düngung mittels Drohnenbildern und Bodendaten die ausgebrachte Düngermenge im Schnitt um zehn Prozent reduziert werden konnte, ohne dabei Einbussen beim Ertrag zu erleiden. Bis auf eine liegen die Extenso-Versuchsflächen ertragsmässig mit 65 bis 75 dt/ha im schweizweiten Durchschnitt. Auf Versuchsfläche 2 konnte die Düngermenge im Vergleich zum Standardverfahren mit einer variablen Düngungsrate um 12 kg N/ha gesenkt und der Ertrag sogar um zirka 6,4 dt/ha gesteigert werden. 

Drittes Versuchsjahr

Im Erntejahr 2020 werden die Versuche auf drei Flächen in Tänikon weitergeführt. Der Fokus wird heuer auf der Analyse der Mineralisierungsprozesse im Boden sowie auf der ökonomischen Bewertung des Verfahrens liegen.