Die Agrama wurde bekanntlich um ein Jahr verschoben, bei der Agritechnica hat man einen anderen Weg gewählt. Die weltweit grösste Landtechnik-Ausstellung ist aufgrund der Pandemie vor längerer Zeit von November 2021 auf Februar 2022 verschoben worden. Die Veranstalterin Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und die Aussteller erhofften sich vom Termin Ende Februar eine sicherere Durchführung als im Herbst.

Nebelfelder trüben die Sicht

Die vierte Covid-Welle sorgt bei den Organisatoren jetzt aber erneut für Sorgenfalten. Ob die Messe stattfinden kann, hängt laut Rainer Winter, Pressesprecher der DLG, davon ab, ob die aktuelle Welle rechtzeitig vor der Eröffnung am 27. Februar 2022 abgeklungen sein wird.

Winter zeigt sich diesbezüglich recht optimistisch. «Wir gehen zurzeit davon aus, dass die Messe stattfinden kann». Diesen Optimismus bezieht Winter aus dem Verlauf der bisherigen Wellen und den Prognosen. «Vergleicht man die Messevorbereitungen mit einem Flug, so trüben zwar ab und zu Nebelfelder die Sicht, aber wir gehen von einer sicheren ‹Landung› Ende Februar aus.»

Weniger Aussteller als 2019

Der Andrang der Aussteller zur Agritechnica ist erwartungsgemäss niedriger als im Novem-ber 2019. Gemäss aktuellem Stand vom Montag, 22. Novem-ber sind 1751 Aussteller gemeldet. Diese haben eine Fläche von 367 000 Quadratmetern gemietet. Die DLG geht davon aus, dass es am Schluss rund 2000 Aussteller sein werden, während es bei der letzten Durchführung deren 2800 waren. Auch die Fläche geht gemäss aktuellen Prognosen leicht zurück, diese lag letztes Mal bei 394 000 Quadratmetern.

Was die Besucherzahlen angeht, wird es ebenfalls zu einer Reduktion kommen, schon allein aufgrund der Vorschriften. Laut DLG lassen die Behörden maximal 47 000 Besucher pro Tag zu, das macht ein mögliches Maximaltotal von 330 000. 2019 lag diese Zahl bei 450 000.

Die zweitgrösste Landtechnik-Messe Europas, die Eima in Bologna (IT), welche in der zweiten Oktoberhälfte stattfand, verzeichnete ebenfalls klare Rückgänge. Die Zahl der Besucher betrug 270 000, drei Jahre zuvor waren es noch 317 000 gewesen, wobei vor allem die ausländischen Visiten stark abnahmen.

Noch deutlicher ging die Ausstellungsfläche zurück, nämlich von 375 000 Quadratmeter im Jahr 2018 auf nurmehr gut 100 000 im aktuellen Jahr. Nun hoffen die Veranstalter, dass sie an der nächsten Durchführung, die bereits im November 2022 geplant ist, die Zahlen wieder nach oben korrigieren können.

Nur für Genesene und Geimpfte

Der Lackmus-Test steht für die Agritechnica noch bevor. DLG-Sprecher Rainer Winter hofft jetzt auf pragmatische Lösungen von Seiten der Politik. Die Situation an einer Messe sei ja vergleichbar mit derjenigen in einem Shoppingcenter, sagt er. Das heisst, solange man einkaufen dürfe, sollte man aus Sicht der Messeverantwortlichen auch eine Messe besuchen dürfen.

Das Bedürfnis der Landwirte nach gegenseitigen Treffen und Fachinformation bezeichnet er als riesig. Dies zeigten Online-Umfragen unter den bisherigen Agritechnica-Besuchern. Als Zutrittsregelung zur Messe im Februar 2022 in Hannover wird voraussichtlich «2G» gelten: Teilnehmen dürfen nur Genesene oder Geimpfte.