Das grösste Holzheizkraftwerk der Schweiz ist jetzt offiziell eröffnet. Am 30. November letzten Jahres wurde das erste Feuer im Holzkraftwerk (HKW) Aarberg entfacht und vergangenen Freitag mit einem Festakt offiziell eingeweiht. Rund 130 Gäste wohnten der Feier bei, darunter zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Nebst Andreas Blank, Verwaltungsratspräsident Schweizer Zucker AG, hielten auch Nationalratspräsident Andreas Aebi, Regierungsrat Christoph Neuhaus sowie die beiden Verwaltungsratspräsidenten der Projektpartner, Beat Brechbühl, AG für Abfallverwertung (AVAG) und Daniel Allemann, Terra Nova GmbH, eine Ansprache.
Freude, Stolz und Nachhaltigkeit nennen alle Redner
Eines hatten alle Reden gemeinsam: Die Schlagworte Freude, Stolz und Nachhaltigkeit. Andreas Blank machte zu Beginn deutlich: «Es ist mir eine Freude, Sie hier zu dieser Eröffnungsfeier begrüssen zu dürfen.» Er erklärte, dass es für die HKW AG, bei welcher die drei Firmen, Schweizer Zucker AG, AVAG und Terranova zu gleichen Teilen beteiligt sind, ein langer Prozess bis hin zur Realisation des Projekts gewesen sei. Er hob die Vorzüge des Kraftwerks hervor und bezeichnete es hinsichtlich Ökologie und Technik gar als Leuchtturmprojekt in der Schweiz. Die Zuckerfabrik Aarberg sei nun die nachhaltigste Zuckerfabrik in Europa. Christoph Neuhaus betonte, dass das HKW Aarberg die Ziele des Regierungsrates unterstütze und in vielen Bereichen ein Glücksfall für unser Land sei. Er wünschte den Verantwortlichen:«Guet Holz und viu Strom.» Und Andreas Aebi machte darauf aufmerksam, dass es Arbeitsplätze bedeute, wenn die Wertschöpfung im eigenen Land behalten werden könne. Er machte deutlich, dass es sich lohne zusammenzustehen, wie das die drei Firmen getan haben, um ein gemeinsames Projekt zu realisieren. Das Beispiel der HKW AG stimme ihn für die Zukunft zuversichtlich.
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Beat Brechbühl ist froh darüber, dass der Bau ohne Unfälle oder grosse Verzägerungen sowie innerhalb des Budgets realisiert werden konnte. Er zeigte sich stolz darüber, dass die AVAG dieses Projekt realisieren konnte, wo doch grosse Namen wie etwa die Axpo eine Mitarbeit abgelehnt hätten. Und Daniel Allemann ist überzeugt, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt getan zu haben. Er glaube an die Zukunft, auch wenn die Vorzeichen manchmal nicht sehr positiv aussehen würden.
Zahlen, Zahlen Zahlen
Künftig sollen 70 000 Tonnen Altholz sämtlicher Kategorien in Aarberg thermisch verwertet und in natürliche Energie umgewandelt werden. Einen Grossteil der gewonnen Energie verwendet die Zuckerfabrik für die Verarbeitung der Zuckerrüben. Über das ganze Jahr betrachtet stellt das Holzkraftwerk zirka 60 Prozent des Wärmebedarfs (Dampf/Heisswasser) der Zuckerfabrik sicher, was die entsprechende Reduktion an Verbrauch von fossilen Brennstoffen bedeutet. Dadurch wird der CO2-Ausstoss jährlich um rund 16 000 Tonnen reduziert. Weiter könnten in Zukunft mit einem Fernwärmeanschluss zahlreiche Aarberger Haushalte mit Heizwärme beliefert und so noch mehr CO2 eingespart werden.
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