Christian Hauri organisiert als OK-Präsident die Auktionen «Rot und Schwarz» der kantonalen Zuchtverbände Swissherdbook und Holstein Aargau. Der Verkaufsanlass findet normalerweise jeden Frühling und Herbst statt und jetzt für einmal im Sommer.
Statt wie gewohnt im April findet die Auktion am 29. Juni statt. Sind Sie glücklich mit diesem Termin?
Christian Hauri: Viehmärkte waren trotz Corona immer zugelassen. Aber draussen unter freiem Himmel, mit Schutzkonzept und ohne Festwirtschaft. Im April kann es noch schneien und kalt sein, wir hätten die Auktion zudem als Tagesauktion planen müssen. Im Juni haben wir bessere Chancen auf wärmeres Wetter und es ist auch am Abend noch genug hell draussen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Massnamen weiter gelockert werden und wir sogar in die Halle können – die ist auf jeden Fall einmal reserviert.
Kühe sind rar. Haben die Aargauer Viehzüchter etwas zu verkaufen?
Ich bin überzeugt, dass wir wie gewohnt auf ein breites Angebot der Aargauer Zuchtbetriebe zählen dürfen. Obwohl die Kühe tatsächlich sehr rar sind. Das liegt sicher am guten Schlachtviehmarkt und am guten Absatz im Milchgeschäft. Andererseits sind viele Züchter durch die bevorstehende Abstimmung über die Pflanzenschutz-Initiativen verunsichert. Darum werden auch viele Kühe mit Mastrassen besamt. Dabei bestätigen die Auktionen vom vergangenen Sommer, dass gerade in der Sommerzeit Nutzkühe sehr gesucht sind, hoffentlich erneut zu guten Preisen – der Züchter soll für die Arbeit und sein Risiko bei der Aufzucht auch belohnt werden.
Tiere jetzt anmelden
Für die Abendauktion «Rot & Schwarz» am Dienstag, 29. Juni in Brunegg sind Kühe, trächtige Rinder, Kälber und Embryonenpakete gesucht. Anmeldeschluss für Elitetiere ist am Montag, 31. Mai, für die übrigen Tiere am Montag, 7. Juni.
Anmeldungen SHB: Werner Grossenbacher, Riedtalstr. 76, 4800 Zofingen, Tel. 062 751 90 87, fam.grossen-bacher@hotmail.com.
Anmeldungen HO: Lukas Villiger, Buchackerhof, 5613 Alikon, Tel. 079 371 05 38, l.villiger@gmx.ch.
Haben sich die Tierkäufer und -verkäufer in der einjährigen Auktionspause anders ausgerichtet beim Viehhandel?
Für die Herbstauktion hatten wir einen Online-Katalog erstellt, interessierte Käufer konnten sich direkt bei den Züchtern melden. So wurden sicher auch im Verlauf des Jahres einige Kühe gehandelt. Wir haben Züchter, die regelmässig Zuchtvieh an unserer Auktion verkauft haben, diese Namen sind bekannt. Einige von ihnen haben ihre Tiere online mit grossem Erfolg angepriesen.
Die Spezialität der Auktion «Rot und Schwarz» ist das Elitesegment. Profitiert das Nutzvieh vom Glamour der Spitzentiere oder fällt es daneben ab?
Ziel der Auktion ist es immer, ein Angebot in jedem Preissegment anbieten zu können. Für eine erfolgreiche Auktion braucht es Tiere in allen Preislagen, dann kommen viele Käufer. Das ergibt dieses spezielle Ambiente unserer Auktion. Die Elitetiere haben die Auktion «Rot & Schwarz» in der Schweiz bekannter gemacht. Wir haben den Ruf, dass wir Spitzentiere anbieten und dann auch wirklich verkaufen. Es gibt kein besseres Instrument, den Marktpreis kennenzulernen, als an einer Auktion. Das Auge kauft mit, Tiere mit gutem Exterieur, solider Leistung und tiefen Zellzahlen sind auch aus dem «gewöhnlichen» Segment sehr gefragt. Ich glaube nicht, dass das Nebeneinander sich grundsätzlich auf den Preis auswirkt. Der Markt entscheidet. Es braucht einfach zwei Käufer für ein Los, die unbedingt kaufen wollen. Dann wird sich der Preis, ob Elitetier oder normales Segment, am Markt entscheiden.
Swissherdbook und Holstein arbeiten schon lange und gut zusammen. Welche Rolle spielen Rasse und die Farbe für die Interessenten an der Auktion?
Holstein und Swissherdbook sind ja eigentlich dieselbe Rasse. Holsteinbetriebe setzten rote Stiere ein, Betriebe von Swissherdbook setzten Holsteinstiere ein. Die Rasse ist durchmischt, bei der Linearen Beschreibung wird mit dem gleichen Schema gearbeitet. Die Züchter kennen die Linien, ob Holstein oder Red Holstein. Dies vereinfacht die Zusammenarbeit der Verbände.