Ein Open-Air-Kino, das mit dem Traktor besucht wird, ist hierzulande unbekannt. Bis jetzt. Denn genau das ist in Illiswil, Gemeinde Wohlen b. Bern, bald möglich. Auf der grünen Wiese mit Aussicht veranstaltet der Hof Frei von Melanie und Andreas Frei das erste Farm-Air-Cinema der Schweiz. Zudem steht ein Leistungsprüfstand zur Verfügung, um die genauen Pferdestärken des eigenen Gefährts zu ermitteln.

Das ist das Programm

  • 18. August: «Das perfekte Geheimnis», eine Komödie. Der Film handelt von sieben Freunden, die ihr Vertrauen auf die Probe stellen, indem sie sich darauf verständigen, alle auf ihren Mobiltelefonen eingehenden Nachrichten und Anrufe während des gemeinsamen Essens mit den Anwesenden zu teilen.
  • 19. August: «Guglhupf­geschwader» ist eine deutsche Kriminalkomödie aus dem Jahr 2022 von Ed Herzog. Es ist der achte Teil der Heimatkrimi-Filmreihe um den Polizisten Franz Eberhofer nach den Romanen von Rita Falk.
  • Das Kinogelände ist von 17 bis 2 Uhr geöffnet. Filmstart ist jeweils um zirka 21.15 Uhr. Benötigt wird ein UKW-Empfang im Traktor. Ist ein solches nicht vorhanden, kann ein Radio vor Ort gemietet werden. Zu den 100 Traktorenplätzen stehen zusätzlich verschiedene Sitzplätze zur Verfügung. Für das leibliche Wohl sorgen die Festwirtschaft und die Bar, nach der Filmvorstellung sorgt Tanzmusik für gute Laune. Und für alle, die genau wissen wollen, wie viele Pferdestärken ihr Gefährt hat, steht ein Leistungsprüfstand zur Verfügung. Sollte das Wetter vorgängig nicht mitspielen und ein Befahren der Wiese verunmöglichen, sind als Ausweichdaten der 25. und 26. August vorgesehen. Denn eine Schlammschlacht soll nicht veranstaltet werden.

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Organisation ist aufwendig

Wie kommt man aber auf die Idee, ein Freiluftkino für Traktoren zu veranstalten? Die BauernZeitung hat bei den Organisatoren nachgefragt. Melanie Frei hatte in den Sozialen Medien einen Beitrag eines solchen Anlasses in Deutschland gesehen und war hellauf begeistert. Die Bilder mit den Drehlichtern und den Traktoren vom kleinen Oldtimer bis zum PS-starken Gefährt haben sie beeindruckt. Ganz so einfach ist es aber nicht, einen neuartigen Anlass auf die Beine zu stellen. «Es steckt sehr, sehr viel Organisation dahinter», verrät Melanie Frei. Das fange damit an, eine Leinwand, die gross genug sei, sowie genügend Sponsoren zu finden.

Das Zusammensein unter Gleichgesinnten ist wichtig

Die Vorfreude auf das Zusammensein im Kreis von Gleichgesinnten ist die Motivation von Melanie und Andreas Frei, diese Arbeit auf sich zu nehmen. Bei der Durchführung können sie auf viele helfende Hände von Familie, Freunden, Nachbarn sowie der Landjugi Frienisberg-Süd zählen. Letztere übernimmt die komplette Organisation des ­Barbetriebes.

Die schwierige Suche nach Sponsoren und dem richtigen Film

Während Helfer schnell gefunden waren, bekundete Melanie Frei zunächst Mühe, genügend Sponsoren zu finden. Denn nach Corona seien die Spendentöpfe vieler Firmen immer noch eher leer. Sie ist stolz, trotzdem eine beachtliche Anzahl Sponsoren von ihrem Vorhaben überzeugt zu haben. Die Filmauswahl hat das Ehepaar gemeinsam getroffen. Die Entscheidung war nicht leicht, wollten sie doch junge und ältere Menschen, mit moderneren und auch etwas bodenständigeren Vorlieben gleichermassen ansprechen. Und dann verrät Melanie Frei etwas, bevor der Anlass überhaupt erstmals stattgefunden hat: Eine Wiederholung des Traktoren­kinos nächstes Jahr ist bereits geplant, vorausgesetzt, dass sich wieder genügend Sponsoren finden.