Der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) gedenkt einer grossen Persönlichkeit, die mit viel Herz und Engagement die Bildung der Bäuerin geprägt hat.

Barbara Thörnblad Gross (29.1.1963–23.9.2024) hat sich während Jahrzehnten für die Anerkennung der Hauswirtschaft und für die Bäuerinnen eingesetzt. Speziell lag ihr die Bildung der Bäuerin am Herzen. In der Qualitätssicherungskommission Bildung Bäuerin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes vertrat sie mehrere Jahre die Bildungskonferenz Bäuerin mit sehr viel Engagement. Schwierige Diskussionen hat sie mit ihrer ruhigen Art «entschärft» und uns mit ihrer blumigen, pointierten Sprache oft zum Lachen gebracht. Sie leitete auch die ersten Einführungskurse zur Vorbereitung zur Berufsprüfung Bäuerin und war jahrelang als Expertin bei den Berufsprüfungen tätig.

Mit Barbara verlieren wir eine Kämpferin für die Interessen der Frauen, für deren Ausbildung und für die Gleichstellung. Sie war eine grosse Visionärin. Wir werden ihr Engagement, ihre Weitsicht und ihre Herzlichkeit in guter Erinnerung behalten. Ihrem Ehemann und ihrer Familie entbieten wir unsere herzliche Anteilnahme.

Eine engagierte Vorkämpferin

Auch Simone Barth, Chefredaktorin der BauernZeitung, hat einen Nachruf auf Barbara Thörnblad Gross verfasst:

Mit Barbara Thörnblad Gross verliert die Schweizer Landwirtschaft eine engagierte Vorkämpferin für die Rechte und Anerkennung der Frauen im bäuerlichen Alltag. Als Ressortleiterin für die Hauswirtschaftsbildung am Inforama setzte sie sich unermüdlich für die Rolle der Frau in der Landwirtschaft ein und brachte Themen auf den Tisch, die als Tabu galten. Sie verstand es wie kaum eine Zweite, weibliche Werte in einer männerdominierten Welt zu stärken und den Frauen den entscheidenden Wert zu geben, den sie verdienen.

Barbara Thörnblad Gross kämpfte dafür, dass Hausarbeit und landwirtschaftliches Management als gleichwertig anerkannt wurden, und motivierte unzählige Frauen, ihren eigenen Standpunkt zu vertreten und eigenständig ihren Weg zu gehen. Ihre Forderungen nach einer fairen Arbeitsteilung und politischer Teilhabe der Frauen in der Landwirtschaft bleiben ein Vermächtnis, das weiterlebt.

Sie hat vielen Frauen Mut gemacht, für ihre Rechte einzutreten und die traditionelle Rollenverteilung infrage zu stellen. Ihr Einsatz hat Spuren hinterlassen, die weit über ihren Tod hinaus wirken werden. Ihre Vision von Gleichberechtigung und Anerkennung wird in den Herzen jener weiterleben, die sie inspiriert hat.

Auf der Website des Inforamas Zollikofen findet sich ebenfalls ein Nachruf: «Wir vermissen Barbara Thörnblad»