Tamara und Adrian Steinmann haben sich einen Traum verwirklicht: Das Paar ist zusammen mit den Töchtern Julia (14) und Laura (9) nach Kanada ausgewandert. «Wir wollen hier ein Fundament für die Familie aufbauen», sagt Adrian Steinmann am Telefon. «Etwas, das die nächste Generation übernehmen kann.» Die Bauernfamilie ist bei der aktuellen Staffel der TV-Sendung «Auf und davon» dabei, die am 3. Januar startet.
Einen geeigneten Hof mit 100 Hektaren Land haben Steinmanns in der kanadischen Provinz Quebec gefunden. Doch bevor sie ihn kaufen können, müssen die Landwirtin und der Landwirt zwei Jahre als Angestellte dort arbeiten, nur so bekommt die Familie eine dauerhafte Aufenthaltsbewilligung. «Derzeit stehen im Stall 85 Kühe in Laktation und zehn Galtkühe», sagt Adrian Steinmann. «Wir haben einen Haufen Arbeit.»
Stichworte wie Biodiversität oder Ausgleichsflächen seien in Kanada fast kein Thema, erzählt Adrian Steinmann weiter. «Obwohl die Zeit der unbegrenzten Rodung von Wäldern in der Provinz Quebec vorbei ist, ist die Wirtschaftlichkeit entscheidend. Hier gibt es nur die produktive Landwirtschaft. Es existieren auch keine Direktzahlungen. Das muss man sich bewusst sein.»
Adrian Steinmann kommt nicht aus einer Bauernfamilie. Er arbeitete 15 Jahre in der Fütterungsbranche und hatte sich International einen Namen als Kuhfitter gemacht. «Ohne Hof konnte ich meine Leidenschaft für die Viehzucht nicht ausleben. Doch ich lernte an den Shows die weltbesten Züchter kennen», sagt er zu dieser Zeit. Erst vor vier Jahren hatte er mit seiner Frau einen Hof im Neuenburger Jura gekauft. Der Betrieb produzierte Milch für AOP-Greyerzer. Aber dann sollte in unmittelbarer Nähe eine Bauschuttdeponie errichtet werden, welche die Existenz des Landwirtschaftsbetriebes gefährdet. Daher entschied sich die Familie fürs Auswandern.
Obwohl der Anfang manchmal hart war, war Auswandern für die Familie der richtige Entscheid. «Wir haben hier schon viele gute Leute kennengelernt», sagt Adrian Steinmann. «Man findet Unterstützung, wenn man danach fragt. Doch man muss auf die Leute zugehen.»