«Wir waren positiv überrascht von den Besucherströmen», sagte Ruth Ammann nach dem Tag der offenen Hoftüren. Zusammen mit ihrem Mann Noah führt sie den Brunnenhof in Sommeri TG, einer der rund 70 Bauernbetriebe schweizweit, der bei dem Publikumsanlass am 2. Juni 2024 mitmachte.

Täglich Erdbeeren geerntet

Nach Tagen des Dauerregens war die Witterung nur am Mittag vorübergehend etwas unbeständig. Bei der Bewirtung fand besonders die Pizza aus dem Durchlaufofen, welche die Gäste nach Belieben selbst belegen konnten, grossen Anklang. Das Betriebsleiterpaar freute sich zudem, den Hofbesucher(innen) ihre erntefrischen Erdbeeren mit den Hauptsorten Favori, Joly und Murano anbieten zu können. Noah und Ruth Ammann ernten seit Ende April täglich Erdbeeren im Tunnelanbau. Diese gehören für sie zum wichtigsten Betriebszweig nebst Gemüse, Ackerbau und Mostobst.

60 000 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit des nationalen Tages der offenen Hoftüren. (Bild SBV) Stallvisite 60'000 Besucher am "Tag der offenen Hoftüren" Sunday, 2. June 2019 Die Kundschaft drängte sich in den Hofladen mit einem breiten Sortiment an Beeren, Obst, Gemüse und Spezialitäten. Zudem lud Noah Ammans Vater Richard Ammann die Besuchergruppen zum Rundgang bei den Erdbeerkulturen im Tunnelanbau und erklärte ihnen den Nützlingseinsatz sowie die Eigenschaften remontierender Sorten. Noah Ammann zeigte den Interessierten die Freilandgemüsefelder, wo sich derzeit mehrere Salat- und Gemüsesorten über eine Fläche von 1,5 Hektaren erstrecken.

Die Direktvermarktung steht im Fokus

Bei den Gemüse- und Salatkulturen erklärte der Betriebsleiter unter anderem, dass die Mulchpflanzung den Unkrautdruck reduziere. Diese aufwendige Methode setze er beispielsweise bei Federkohl und Zucchetti ein sowie beim Anbau der Kartoffeln Blaue St. Galler.

Als Noah Ammann vor vier Jahren den Hof seiner Eltern Agnes und Richard Ammann übernahm, entschied er sich, diesen fortan ohne Milchwirtschaft und Tierhaltung zu führen. Künftig sollte die Direktvermarktung noch mehr Gewicht haben. Seine Eltern arbeiten weiterhin auf dem Betrieb mit. So bedient Agnes Ammann die Kundschaft, hilft bei der Erdbeerernte und produziert Spezialitäten für den Hofladen und ihr Mann beliefert Heime und Gastronomiebetriebe in der Region Amriswil, Kreuzlingen und bis nach Gossau mit Beeren und Gemüse.

Zur Bewältigung der Erntearbeiten zwischen April und Oktober beschäftigen Ammanns jeweils zwei bis drei Mitarbeitende. Dadurch, dass die ehemaligen Stallungen von der jungen Generation auf dem Hof genutzt und neuen Zwecken zugeführt wurden, hätten auch seine Eltern die Abkehr von der Milchwirtschaft gut bewältigt, so Noah Ammann.

Essen in der Maschinenhalle

Noah und Ruth Ammann haben in den ehemaligen Stallungen Kühlräume sowie eine Waschstrasse für Salate errichtet. Am Tag der offenen Hoftüren diente ein Teil der eigens für den Anlass geräumten Maschinenhalle für die Bewirtung der Gäste. Und auf dem grosszügigen Gelände rund um den Hof boten Ammanns Aktivitäten für die Kinder an, was ebenfalls sehr geschätzt wurde.

Noah Ammann hat festgestellt, dass der Familienbetrieb in der Region stark mit den Erdbeeren in Verbindung gebracht wird. Ziel sei es, dass der Hof denselben Bekanntheitsgrad bald auch für sein Gemüse erreiche. Seine Schwester Esther Ammann ist verantwortlich für die Leitung des zweiten Standortes des Familienbetriebs «Im Moos». Nebst ihrer Tätigkeit im administrativen Bereich bringt sie ihr kreatives Flair mit ein. Gerne tüftelt sie mit ihrer Mutter an Rezepten für Backwaren und Eingemachtes mit Manufakturcharakter für ein abwechslungsreiches, attraktives Sortiment im Hofladen.