Der Verband Bernischer Landfrauenvereine (VBL) hatte in seinem Newsletter dazu eingeladen die Lichtshow Hommage 2021 gemeinsam auf dem Bundesplatz zu schauen. «Hommage 2021, die bis Mitte August zu sehen war, ist ein gesamtschweizerisches Projekt mit Bildmaterial aus allen Landesteilen, das die Pionierinnen von 50 Jahren Frauenstimm- und Wahlrecht im politischen Zentrum feiert und ehrt», heisst es auf deren Website. Dem Aufruf des VBL sind zwar nur wenige Frauen gefolgt, das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil.
Der direkte Kontakt hat allen gefehlt
Die Frauen genossen es sichtlich, wieder einmal Gleichgesinnte zu treffen und beim Apéro vor der Show zu plaudern. Das Apéro wurde selbstverständlich coronakonform serviert. So erhielt jede Landfrau ein Säckli mit Apfelsaft, Nüssli und einem feinen Brötli mit getrockneten Tomaten. Eine Geschichte, musste VBL-Präsidentin Barbara Kunz unbedingt den Landfrauen mitteilen. Einen Tag nachdem die Einladung verschickt war, fand sie einen handgeschriebenen Brief mit einer Hunderternote im Briefkasten. Jemand, der nicht teilnehmen konnte, bedankte sich für die tolle Idee und «wollte gerne etwas dazu geben.»
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Der Dank an die Spenderin
Barbara Kunz und alle anwesenden Frauen liessen die Schreibende wissen, dass sie sich bei der Spenderin von Herzen dafür bedanken. «Ich bin extrem stolz darauf, dass Frauen da draussen mithelfen unsere Gesellschaft zu prägen.» Dies erklärte Barbara Kunz, später im Gespräch mit der BauernZeitung. Das gelte für die Frauen, die sich jahrelang eingesetzt haben, dass das Frauenstimm- und Wahlrecht eingeführt wurde, aber auch für alle Frauen, welche mitgeholfen haben, die Gesellschaft durch die Pandemie zu begleiten. Die Idee zum Besuch der Hommage sei spontan im Vorstand entstanden. «Einfach ein Schritt hin zur Landfrauennormalität», meint Barbara Kunz. Die Arbeit der Landfrauen sei immer weitergegangen, wenn oft nicht sichtbar. Sie zeigte sich beeindruckt vom Zusammenhalt unter den Frauen in den Vereinen. So sei füreinander eingekauft, bei Alleinstehenden nachgefragt worden, wie es ihnen gehe oder Güetzi zu Weihnachten in Briefkästen verteilt worden. Ein Landfrauenverein habe gar Bastelmaterial und -ideen sowie Backrezepte an Familien mit Kindern verteilt.
Mut machen und vorwärts gehen
«Das Netz, das wir lange aufgebaut haben, hat in der Not funktioniert», freut sich die Präsidentin. Jetzt sei es die Aufgabe des Verbands weiter Unterstützung zu bieten, da zu sein, erklärte Barbara Kunz. Die Pandemie ist noch nicht ausgestanden und deren weitere Folgen werden wohl erst später sichtbar werden. Der VBL will den Frauen vorangehen und plant den Landfrauentag, Kinoabend und dergleichen. Barbara Kunz weiss, dass die Pandemie viele Schicksale gefordert hat. Aber ganz nach dem Motto: «Luegit, mir probieres», will der VBL den Landfrauen und Bäuerinnen Mut machen und den Schritt vorwärts und damit zurück in die alte Normalität wagen.