Derzeit kursieren im Internet besorgniserregende Bilder von Wildtieren, vor allem von Vögeln, die sich in Atemschutzmasken verheddert haben. Tatsächlich habe sich die Littering-Situation seit Ausbruch der Pandemie verschlechtert, ist in einer Medienmitteilung der Interessengemeinschaft saubere Umwelt zu lesen.

Auch Landwirte betroffen

Dies macht sich auch bei den Landwirten bemerkbar. Kürzlich hat die BauernZeitung Ostschweiz von Patrick Wälchli aus dem thurgauischen Bürglen berichtet. Der Hof des Landwirts liegt an einer stark frequentierten Hauptverkehrsachse, wo das Littering-Problem schon längere Zeit besteht. Er bestätigt, dass sich die Situation durch Corona verschlimmert habe.

Problematisch sei Abfall, der leicht ist und vom Wind weggetragen wird, sagt der Landwirt. Das seien Styroporverpackungen für Take-Away-Produkte oder eben auch Atemschutzmasken. Bei ihm kommen Kantonsmitarbeiter regelmässig vorbei, um die Felder neben der Kantonstrasse von Abfall zu befreien. Dies sei jedoch nur ein Band von 10 Metern Breite. Was vom Wind weggeweht wird, muss Wälchli selber wegräumen.

Hohe Plakat-Nachfrage

Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband (SBV) indes ist die grosse Nachfrage nach den Feldrandtafeln gegen Littering aufgefallen. Letztes Jahr während des Lockdowns seien die bekannten Tafeln mit der Aufschrift «Abfall macht mich krank!» besonders beliebt gewesen.

Metallbügel verhalten sich wie Draht

Doch wie gefährlich sind denn die Schutzmasken für Nutztiere? Wir haben bei Tierarzt Adrian Steiner, Leiter der Nutztierklinik des Tierspitals Bern, nachgefragt. Er geht davon aus, dass sich die drahtähnlichen Metallbügel der Masken, obwohl relativ flexibel, wie dünne Drähte anderer Herkunft verhalten und dadurch durchaus eine Fremdkörpererkrankung bei Kühen hervorrufen können. Einen Anstieg an Fällen mit Fremdkörperaufnahme habe man bis jetzt im Tierspital jedoch nicht bemerkt.