Das Internet ist mittlerweile mit grossem Abstand der Ort, wo sich die meisten Menschen auf die Suche nach ihrer besseren Hälfte machen. Liebe auf dem Land «Viele schreiben nur Allgemeinplätze in ihr Profil» – Bettina Dahlhaus weiss, wie man mit Erfolg online-datet Wednesday, 11. January 2023 Früher gab es Heiratsschwindler, die per Kleinanzeige nach einem Opfer suchten. Im digitalen Zeitalter gibt es eine moderne Form davon: «Romance Scam» oder «Love Scam» (zu Deutsch: Liebesbetrug). Dabei erstellen Betrüger(innen) auf sozialen Netzwerken oder Online-Partnerbörsen gefälschte Profile. Sie schreiben andere Personen an, gaukeln dem Gegenüber Verliebtheit vor, haben plötzlich angebliche Geldnöte und nehmen ihre Opfer in der Folge schamlos finanziell aus. 

Modus Operandi

Stutzig werden könnte man, weil die Betrüger(innen) meist aus dem Ausland kommen, auffallend attraktiv sind und gute oder aufregende Jobs haben (Manager, Pilot, Chirurg, Soldat in Afghanistan). Ist das Opfer ein heterosexueller Mann, ist das Trugbild das einer sehr schönen Frau.

Man schreibt also ein paar Mal hin und her. Erstaunlich rasch behauptet er oder sie, verliebt zu sein. Es folgen Liebesschwüre, bis auch das Opfer sich verliebt hat. «Über Wochen und Monate hinweg wird die angebliche Liebesbeziehung über Skype, WhatsApp etc. aufgebaut», heisst es in einem Artikel der Schweizerischen Kriminalprävention. Es geht um Zukunftspläne und mögliche Treffen im realen Leben.

Was kann man tun, um sich zu schützen?

Die Schweizerische Kriminalprävention gibt in einem Online-Artikel viele Tipps, was man tun kann, damit man nicht Opfer wrid. Wie man vorgehen kann, falls man schon Opfer wurde. Oder was man tun kann, wenn eine Person betroffen ist, die man kennt. 

Zum Treffen kommt es nicht

Kurz bevor es zum vereinbarten Treffen kommt, verunfallt die Betrügerin oder der Betrüger angeblich, wird «krank» oder «überfallen». Das Opfer soll die nun entstandenen Kosten übernehmen und Geld überweisen. Immer neue Probleme und Hindernisse tun sich auf. Zum Treffen kommt es nicht.

Drohung und Erpressung

Zahlt das Gegenüber nicht mehr oder wird misstrauisch, verschärft sich der Ton. Es wird mit Liebesentzug gedroht. Wurden in der Verliebtheit intime Bilder geschickt, wird man oder frau damit erpresst (Fachbegriff «Sextortion»). Oder es meldet sich plötzlich «die ausländische Polizei» oder ein «Anwalt» und behauptet, den oder die Betrüger(in) geschnappt zu haben. Die Beute soll nun gegen eine «Verwaltungsgebühr» zurückgezahlt werden – natürlich kommt es auch dazu nie. 

2022: Vier Millionen Franken

Dossier Dossier Liebe auf dem Land Friday, 23. December 2022 In der polizeilichen Kriminalstatistik 2021 waren schweizweit 776 Fälle mit 714 Geschädigten aufgeführt, wie die «Berner Zeitung» berichtete. Der grösste Teil der Opfer war älter als vierzig, etwa zwei Drittel waren weiblich, ein Drittel männlich. Nur gut zwölf Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden. Da der Online-Liebesbetrug meist aus dem Ausland begangen wird, ist die Aufklärung schwierig.

Eine Umfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA unter den Schweizer Kantonspolizeien im Juli 2022 zeigte: Allein in diesem halben Jahr hatten Online-Liebesschufte schon über vier Millionen Franken von ihren Opfern erschlichen. Die wahre Summe dürfte höher sein, weil einige Opfer aus Scham nicht zur Polizei gehen.

Emotionale Schäden

Das Tragische an «Romance Scams»: Sie hinterlassen neben finanziellen auch emotionale Schäden. 2021 nahm sich ein Opfer aus dem Kanton Waadt gar das Leben.

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Wenn zwei Menschen sich nahe kommen, gibt es Hochs und Tiefs, gemeinsam überstandene schwere Zeiten und Stunden voller Freude.

Zu einer Beziehung gehören aber auch Enttäuschungen, der Aufwand, sich wiederzufinden, und nicht immer war es am Ende der oder die Richtige.[IMG 2]

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