Nein, Wolfsfelle waren am Fälimärt Sursee LU am Dienstag, 6. Februar 2024, nicht zu erstehen. Auch keine Hirschfelle, die seien kaum gefragt, meinten Jäger. Wohl aber waren prächtige Geweihe von Rothirschen zu sehen. Der Bestandesdruck dieser Tiere sei nur sehr regional ein Problem, allenfalls im oberen Entlebuch, sagte Jäger Toni Lustenberger aus Entlebuch. Es würden aber genügend Tiere geschossen, Wildverbiss sei zumindest im unteren Entlebuch weniger ein Thema als in anderen Regionen. «Die Diskussion um den negativen Wildeinfluss auf den Wald wird übertrieben», ergänzte Toni Thalmann aus Entlebuch.

Lenkung funktioniert

In seiner Region mit viel Niederwild seien die aktuellen Bestände sicher kein Problem, erklärte auch Jagdleiter Pirmin Schüpfer aus Rickenbach LU. Klar hätten sie viele Rehe, die teils Schäden verursachen, aber dank der Abschussplanung zusammen mit den Förstern, welche den Zustand ihrer Wälder kennen, funktioniere die Regulierung der Bestände gut.

Bestände eingebrochen

Zu hohe Wildbestände gebe es in Agglomerationen sicher nicht, im Gegenteil, dementierte auch Ruedi Stöckli aus Meierskappel entsprechende Meinungen von Forstseite. Diese weisen auf zu hohe Verbissschäden am Jungwuchs hin, welcher die nötige Bestandeserneuerung der Wälder beeinträchtige. Die Erholungsnutzung habe in den letzten Jahren massiv zugenommen, vor allem wegen viel mehr Bikern und Wanderern in den Wäldern, erklärte Stöckli. «Die Wildbestände sind deswegen um die Hälfte zusammengebrochen», waren sich Stöckli und sein Kollege Hansjörg Adler, ehemaliger Jagdobmann aus Rothenburg, einig. Vor allem Biker, die quer durch den Wald und die Einstände fahren, würden das Wild vertreiben und dem Wald viel mehr schaden als das Wild. Von Lenkung der Biker seitens Kanton sei trotz klaren Vorgaben im Waldgesetz nichts zu spüren.

Felle weniger gefragt

Die meisten Jäger sind ohne Felle nach Sursee gekommen, zumal solche von Füchsen nur mehr 5 bis 8 Franken gelten. Dabei habe man dafür sicher zwei Stunden Arbeit. «Schade, dass so ein Naturprodukt nicht mehr geschätzt wird», sagte Jäger Thalmann. Das Angebot am Fälimärt ist denn auch von Jahr zu Jahr sichtbar kleiner.

Im Anschluss an den Märt trafen sich die Jäger zur 29. Generalversammlung von Revierjagd Luzern. Für den abtretenden Guido Roos wählten sie Fabian Stadelmann aus Ruswil zum neuen Präsidenten.