«Es steht noch viel Arbeit an», sagte Alois Huber zu Beginn der 2. Delegiertenversammlung in Bern. Der Nationalrat und Vizepräsident des Schweizer Bauernverbands (SBV) ist gemeinsam mit seinem Nationalratskollegen Raphaël Mahaim Co-Präsident des neuen Verbands.

 Der neue Branchenverband für soziale Angebote in der Landwirtschaft erarbeitet sich neues Terrain. Denn bisher gibt es in der Schweiz keine einheitlichen Standards, weder bei den Qualitätsanforderungen noch bei Bewilligungen, bei Ausbildung oder Finanzierung. Nicht zuletzt ist Green Care Schweiz am Aufbau einer schweizweiten Online-Plattform für Angebot und Nachfrage im Bereich soziale Dienstleistungen. 

 Viel ehrenamtliche Knochenarbeit

«Wir leisteten in diesem Jahr viel konkrete Basisarbeit», sagte Simone Hunziker von Agridea. Sie leitet die Geschäftsstelle. «Es gab im vergangenen Jahr sechs Vorstandsitzungen und viele Kommissionssitzungen.» Denn inzwischen sieht es mit der Finanzierung der neuen Branchenorganisation gut aus. Neben Stiftungen will auch das Bundesamt für Landwirtschaft die Startphase unterstützen. Nach der Etablierung muss Green Care Schweiz selbsttragend arbeiten. 

 An der Delegiertenversammlung stellten die verschiedenen Kommissionen Ihre Arbeit vor. So erarbeitete etwa die Kommission Bildung Konzepte eines Bildungsangebots für angehende und praktizierende Care Farmer und Farmerinnen. Zudem war man über eine mögliche praktische Umsetzung mit landwirtschaftlichen Schulen im Gespräch, mit positiver Resonanz.

 Eigenwerbung mit Website

Viel Hintergrundarbeit gab auch die geplante Website mit dem Vermittlungsaufgebot. «Das Gerüst der Website steht nun», sagte André Stalder, Vorstandsmitglied, Landwirt und Vizepräsident des Vereins Carefarming Schweiz. «Wir können nun damit beginnen, die Website mit Inhalten zu füllen.» Das Ziel ist, dass die neue Plattform Ende Jahr frei geschaltet wird. 

 Da im vergangenen Jahr viel Basisarbeit geleistet wurde, wurde die Mitgliederwerbung etwas vernachlässigt, wie Simone Hunziker erklärte. «Das soll im kommenden Jahr anders werden. Die neue Website wird uns sicher dabei helfen.» 

«Eine gute Website wäre ein Riesenschritt», meint auch Alois Huber. «Das würde uns auch beim SBV helfen.» Denn bisher steht der Schweizer Bauernverband der neuen Branchenorganisation zurückhaltend gegenüber. Bereits heute bieten rund 550 Bauernhöfe und 36 Einrichtungen in der Schweiz soziale Dienstleistungen an, Tendenz steigend.