Gemeinschaftliches Ziel für das gesamte Projekt Regionale Entwicklung (PRE) «Genuss aus Stadt und Land» ist, die Wertschöpfung von Landwirtschafts- und Verarbeitungsbetrieben sowie von Tourismus und Gastronomie in der Region Basel und Baselbiet zu steigern. «Um dieses Ziel zu erreichen, unterstützt das PRE Teilprojekte verschiedenster Träger, welche individuelle und gemeinschaftliche Produkte und Dienstleistungen unter dem gemeinsamen Auftritt entwickeln und anbieten wollen», heisst es in einer Mitteilung.
Mehrjährige Vorbereitung waren nötig
Initiiert wurde das PRE im Jahr 2017 von der Interessengemeinschaft (IG) Genuss aus Stadt und Land. Nach vierjähriger Entwicklungsphase hat sich im April 2021 der Verein Genuss aus Stadt und Land als gemeinsame Organisation der Teilprojekte gegründet und die Trägerschaft des PRE übernommen.
Der Beginn der Umsetzung Anfang 2022 ist mit der Vertragsunterzeichnung zwischen dem Verein Genuss aus Stadt und Land, dem Bundesamt für Landwirtschaft und dem Ebenrain besiegelt worden. Die Umsetzungsetappe wird bis Ende 2027 dauern.
Unterschiedliche Produkte
Das PRE startet mit 12 Teilprojekten. Zwei weitere Teilprojekte befinden sich noch in Planung. Bis zum 31. März 2022 können sich noch weitere interessierte Teilnehmer bewerben.
Eine Bewerbung ist noch möglich
Wer beim PRE «Genuss aus Stadt und Land» teilnehmen möchte, kann sich hier noch bis 31. März mit einem Teilprojekt bewerben. Zielgruppe sind in erster Linie regionale landwirtschaftliche Unternehmen und in zweiter Linie weitere Unternehmen, welche landwirtschaftliche Wertschöpfung ermöglichen oder Dienstleistungen für die Landwirtschaft erbringen, heisst es auf der Website. Teilnahmekriterien sind etwa:
- Branchenübergreifend: neben Rohstoffproduktion auch Massnahmen entlang der Wertschöpfungskette.
- Gemeinschaftliches Projekt mehrerer Betriebe: erbringt Dienstleistungen für andere oder stärkt die Wertschöpfung weiterer Betriebe.
- Trägt zur Bekanntmachung der Regionalprodukte mit «Genuss aus Stadt und Land» bei und unterstützt die Geschäftsstelle mit einem finanziellen Beitrag.
- Erbringt einen bedeutenden Eigenbeitrag an seine Investitionen.
Gewollt ist, dass die Teilprojekte eine bunte Palette von Produkten beinhalten. So fördert etwa die IG Juramalz den Braugerstenanbau in der Region. Die Posamenter GmbH baut ihre Kapazitäten zur Verarbeitung von Hochstammobst aus und der Kräuterhof Amriza professionalisiert und erweitert die Kräuterproduktion.
Das sagen Teilnehmende zum Projekt
«Wir hatten schon seit längerer Zeit vor, unseren Hofladen umzubauen und aufzuwerten. Für uns ist die Teilnahme am PRE eine tolle Gelegenheit, dieses Projekt nun konkret umzusetzen und von der finanziellen Beteiligung von Bund und Kanton zu profitieren.» Dies erklärt Laura Grazioli vom Hof Fluhberg, Sissach. Das PRE habe durch die zentrale Organisation und die finanzielle Unterstützung den «Stubs» gebeben, das Hofladen-Projekt jetzt anzugehen. Läuft alles nach Plan, kann im Frühling mit dem Umbau begonnen werden. Die Direktvermarktung des Hofes soll durch den neu aufgewerteten Laden weiter gestärkt werden.
Mediale Aufmerksamkeit
Der Verein Honigweg Rünenberg erhofft sich durch das PRE nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch mediale Aufmerksamkeit und damit mehr Besuchende. Denn der Honigweg soll der Bevölkerung altes, verloren gegangenes Wissen zurückbringen, erklärt der Präsident Marcel Strub. Durch Sponsorengelder hat der Verein bereits 150 000 Franken in Vorbereitungsarbeiten und Installationen investiert. 80 bis 100 000 Franken aus dem PRE seien nun noch nötig, um das Projekt 2024/25 abschliessen und Führungen ausbauen zu können. «Ich bin total überzeugt vom PRE», betont Strub. Denn die Regionalität sei höchst förderungswürdig. Aus landwirtschaftlichen Kreisen werde da zu wenig gemacht, ist er der Meinung.
Aufwand und Unterstützung
Beide Teilnehmer erklären, dass die einzureichenden Unterlagen schon sehr umfangreich gewesen seien. Marcel Strub sagt gar: «Für Otto-Normalverbraucher fast nicht zu handeln.» Er und auch Laura Grazioli loben aber das grosse Engagement des Ebenrains und der Projektverantwortlichen Johanna Gysin, welche grosse Unterstützung geboten hätten.