Solothurner Lehrmeister haben an einer Tagung gelernt, ihre Lehrlinge besser zu verstehen. Dass sich die Mentalität der Generationen unterscheidet, gründet auch im jeweiligen Zeitgeist. Was der Mensch in der Kindheit und Jugend erlebt, prägt ihn und sein Denken für den Rest seines Lebens. So ist es nicht erstaunlich, dass sich mit dem rasanten Fortschreiten der Technologie auch das Denken des Menschen verändert. Und zwar schneller als dies je zuvor in der Menschheitsgeschichte der Fall war. Gepaart mit der längeren Lebenserwartung leben aktuell Menschen auf der Erde, die aus völlig verschieden Epochen stammen. Dies macht das Zusammenleben zwar vielfältig aber auch die Verständigung zwischen den Generationen nicht einfacher.
Verschiedene Generation
Die jüngste Generation, welche nun in der Ausbildung ist, genannt Generation Z, ist das Ergebnis einer völlig veränderten Gesellschaft und Wertehaltung. Was die Generationen ausmacht:
Generation Babyboomer, vor 1965 geboren: Diese Generation ist mit dem Kalten Krieg aufgewachsen, hat den ersten Fernseher miterlebt, die erste Mondlandung, ein sicherer Job war in dieser Zeit wichtig, das Telefon hatte eine Schnur und man hat direkt zusammen geredet.
Generation X, vor 1980 geboren: Hier war das Ende des Kalten Krieges prägend, es gab den ersten PC, das Handy und damit die SMS wurde erfunden, diese Generation prägte den Ausdruck der Work-Life-Balance.
Generation Y, vor 1995 geboren: Diese Generation erlebte die prägenden Terroranschläge, die digitale Revolution, erste Smartphones und Tablets, kommunizierte per SMS und WhatsApp und erlebte die zunehmende Vermischung von Privatleben und Arbeit.
Generation Z, ab 1995 geboren: Diese Generation ist aufgewachsen mit der Globalisierung, dem Klimawandel, der Migration, ist von klein auf mit den smarten Technologien vertraut, kennt nur ein Leben in Sicherheit und Stabilität und ihre Kommunikation ist von den sozialen Medien geprägt.
Wie sage ich es dem Lehrling
Die Generation Z, welcher die aktuellen Lehrlinge angehören, ist aufgewachsen mit einer intensiven Betreuung durch die Eltern. Sie finden Helikoptereltern nicht schlimm und pflegen zu ihren Eltern ein freundschaftliches Verhältnis. Die Jugendlichen haben ein gutes Selbstvertrauen, sind aber trotz ihrer Vernetzung relativ schlecht informiert. Sie leben nach dem Motto, «man lebt nur einmal» und sind nicht bereit, bis zum Umfallen zu arbeiten, trennen Freizeit und Arbeit klar. In der Kommunikation werden kürzeste Nachrichten verwendet und verstanden. Mit Youtube-Videos lernen sie schnell, lassen sich aber auch schnell ablenken. Die Jugendlichen sind es gewohnt, unverblümt und auf Augenhöhe mit den Erwachsenen zu kommunizieren, wollen mitreden und mitdiskutieren. Der Umgang mit Kritik muss aber vielfach geübt werden. Sie mögen klare Vorschriften und Zeitrahmen, wollen klare Strukturen und es ist ihnen wichtig, den Zweck eines Auftrages zu verstehen. Gerade wegen des grossen Selbstvertrauens ist es wichtig, diesen Jugendlichen darin zu bestärken, dass er nachfragt und im Zweifelsfall auch Stopp sagt, seine eigenen Grenzen kennenlernt.