Das Nitratprojekt Gimmiz, Gemeinde Walperswil im Berner Seeland, ging Anfang Jahr in die dritte Phase und dauert bis Ende 2028. Das Projekt dient der Reduktion der Nitratbelastungen aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung in den fünf Grundwasserfassungen Gimmiz. Der Regierungsrat hat noch im alten Jahr eine entsprechende Programmvereinbarung mit dem Bund genehmigt. Dieser «beteiligt sich mit 1,32 Millionen Franken an den Gesamtkosten von rund 1,68 Millionen Franken. Der Kanton Bern steuert 100'000 Franken bei, den restlichen Betrag übernimmt die Wasserverbund Seeland AG», heisst es in einer Mitteilung. Durch das 2010 gestartete Projekt konnten die Nitratbelastungen deutlich reduziert werden. Die teilnehmenden Landwirte verzichten zugunsten von Grünlandflächen auf den Ackerbau im entsprechenden Gebiet und enthalten dafür eine Entschädigung.
Tiefes Niveau, trotz leichtem Anstieg
Laut einer Tabelle auf der Website des Wasserverbunds Seeland ist der Jahresmittelwert an Nitrat seit 2021 jedoch teilweise leicht angestiegen. Auf Anfrage erklärt Thomas Weyermann, Geschäftsführer des Wasserverbunds Seeland AG, dass sich die Nitratwerte in Gimmiz auch im Jahr 2022 auf sehr tiefem Niveau befänden. Die Konzentrationen in den Fassungen 1 bis 3 seien zwar im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr nochmals leicht angestiegen, in den Fassungen 4 und 5 hingegen leicht gesunken.
Ziel: Die Messwerte weiterhin tief halten
«Diese Veränderungen entstehen unserer Meinung nach wegen der unterschiedlichen Witterung. Bei lang anhaltenden Trocken- oder Nassperioden können die bestehenden Nitratdepots im Boden unterschiedlich stark ausgewaschen werden.» Die beiden Fassungen 4 und 5 seien zudem wegen der Nähe zur Aare nitratärmer als die Fassungen 1 bis 3. «Ein weiterer Rückgang ist nicht zu erwarten und Schwankungen des Nitratgehaltes werden immer stattfinden», weiss Thomas Weyermann. Er betont abschliessend: «Das Ziel der Projektverlängerung ist der Erhalt der sehr guten Messwerte.»