Tracht zu tragen, hat langjährige Tradition in unserem Land. Wurden die Gewänder einst auch tagtäglich während der Arbeit getragen, werden sie heutzutage im Alltag nur noch zu besonderen Gelegenheiten aus dem Schrank geholt. Auch an Bäuerinnen- und Landfrauentagungen sind Trachtenträgerinnenn vermehrt klar in der Unterzahl.
Die Materialbeschaffung wird schwieriger
Nach und nach droht das Brauchtum und vor allem das Wissen darüber in Vergessenheit zu geraten. Eine wichtige Arbeit verrichten die kantonalen Trachenschneiderinnen, die genau Bescheid wissen, wie die jeweiligen Trachten auszusehen haben, welche Materialien verwendet werden dürfen und so weiter.
Doch ihre Arbeit wird immer mehr erschwert. Stoffe und weiteres benötigtes Material sind zunehmend schwer erhältlich. Vielerorts fehlt es auch an Nachwuchs-Trachtenschneiderinnen. Dies hat die Erarbeitung der Trachtenserie dieser Zeitung deutlich gezeigt. Manchmal wird aber auch Wissen oder Rohmaterial gehütet wie ein Schatz und nicht weitergegeben.
Vorlagen für die Baselbieter Brosche sind unauffindbar
So geschehen etwa bei der Baselbieter Brosche. Vorlagen zu deren Herstellung sind keine mehr zu finden. Eine Goldschmiedin fertigt nun in langwieriger Handarbeit neue Formen, was die Preise für die Baselbieter Brosche jedoch verdoppeln lässt. So was darf nicht geschehen. Daher der Aufruf an alle: Es ist für die hiesige Trachtenkultur enorm wichtig, dass für jede Tracht umfangreiche Dokumentationen über Art, Stoff, Schmuck und weitere Details erarbeitet werden und damit für die Nachwelt erhalten bleiben.