Mitte September 2021 fand am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg erneut ein Tag der Schulen statt. Zum ersten Mal wurden jedoch Oberstufenklassen, statt wie bisher Primarklassen, eingeladen. Die rasch zunehmende Zahl der Anmeldungen bestätigte, dass auch das neue Format bei den Schulen ankommt. Insgesamt 13 Klassen mit über 200 Schülerinnen und Schülern wurden schliesslich an der Liebegg begrüsst.

In Neues eintauchen

Die Klassen tauchten am Posten der Berufswerbung in den Ausbildungs- und Arbeitsalltag zukünftiger Landwirte ein. Mit einem gut gefüllten Rucksack an Grundwissen ging es weiter zum Posten Biodiversität und Mosten. Dort durfte jedes Kind beim Mosten selber Hand anlegen oder im angelegten Blühstreifen die Artenvielfalt unterschiedlichster Pflanzen- und Tierarten erleben. Selber mit Keschern nach Insekten zu suchen und diese anschliessend zu bestimmen, oder ganz frisch gepressten Apfelsaft zu probieren, war für viele Kinder ein Novum.

Vom Süssmost gestärkt und mit einem Briefchen Blumensamen ausgerüstet ging es vom Feld hoch zum Ausbildungs- und Versuchsbetrieb. Dort wurde den Klassen erklärt, was eine Kuh täglich frisst, wie der Verdauungsapparat der Wiederkäuer funktioniert und wie viel Blut im Kreislauf einer Milchkuh zirkuliert. Erneut feierten zahlreiche Schüler(innen) eine Premiere bei der Degustation von frischer Rohmilch. Als Vergleich standen zweierlei Pastmilchsorten, Bananen- und Schoggishakes zur freien Verfügung.

Beim nächsten Posten wurde den Klassen der Weg vom Korn zum Brot erklärt. In Palettenrahmen angesäte Weizenpflanzen verdeutlichten den Weg vom Saatgut über das frisch gekeimte Pflänzchen bis hin zur abreifenden Ähre. Mit einer kleinen Getreidemühle konnten im Anschluss unterschiedliche Getreidekörner mit verschiedenen Mahlgraden gemahlen werden. Natürlich war auch hier das kulinarische Erlebnis als Fixpunkt eingeplant. Fast noch warmes Brot, frisch vom Bäcker – da konnte wirklich niemand widerstehen.

Wühlen im Kartoffelfeld

Zum Abschluss wurde den Schüler(innen) nochmals alles abverlangt. Auf dem Kartoffelacker wurde ordentlich Hand angelegt und alle durften nach Belieben Kartoffeln ausgraben. Jede ausgegrabene Knolle war eine neuerliche Überraschung. Rund, oval, rotschalig oder doch eher gelb? Bei einigen Kindern verwandelte sich der Entdeckertrieb beinahe in einen suchtähnlichen Zustand. Nicht wenige trugen im Anschluss zwei oder sogar drei prall gefüllte Säcke Kartoffeln mit nach Hause.

Nach dem Ernten durften alle Klassen auch noch ihren Wettbewerbstalon einwerfen. Es winkt für eine Klasse einen Monat lang gratis Pausenäpfel. Der Anlass war ein voller Erfolg, im kommenden Jahr ist wieder ein Liebegger Tag geplant, inklusive Tag der Schulen für die Primarstufe.