Die Hofübergabe ist für alle Beteiligten eine wichtige und emotionale Angelegenheit. Deshalb ist es entscheidend, rechtzeitig mit den Abklärungen zu beginnen und die Bedürfnisse aller Beteiligten zu kennen. Dazu gehören die Abklärungen zu den Themen Boden-, Erb- und Pachtrecht, Übernahmeanspruch, Kauf- und Vorkaufsrechte, Wohnrecht oder Miete, Informationen zum Schatzungsreglement, Steuerfolgen einer Hofübergabe, mögliche Zusammenarbeitsformen und Versicherungsfragen beim Generationenwechsel.

Die abtretende und die übernehmende Generation der Familie Weibel aus Schongau haben den Kurs des BBZN «Gut vorbereitet auf die Hofübergabe» vor zwei Jahren gemeinsam besucht. Sie berichten nachfolgend über die Hofübergabe.

Welche Vorbereitungen waren nützlich für die Hofübergabe?

Stefanie und Philipp Weibel: Für uns war das Wichtigste die gute und wertschätzende Kommunikation zwischen den Generationen. Wir wollten für beide Generationen das bestmögliche Ergebnis herausholen, da der Generationenwechsel für jeden Betrieb und für jede Familie ein grosses Ereignis ist und langjährige Folgen hat.

Berta und Franz Weibel: Für uns war es wichtig, dass wir die Vorbereitungszeit gut nutzen und gute, zielführende Gespräche miteinander führen konnten.

Sie haben den Kurs «Gut vorbereitet für die Hofübergabe» am BBZN absolviert. Was war die Motivation, diesen Kurs zu besuchen?

Philipp: Mein Vater Franz hat im Newsletter vom BBZN gesehen, dass dieser Kurs stattfindet und uns danach angefragt, ob wir diesen gemeinsam besuchen wollen. Für uns war sofort klar, dass wir dieses Angebot nutzen werden und am Kurs teilnehmen. Die Hofübergabe ist ein grosser Schritt für beide Generationen. Für uns als antretende Generation standen viele Fragen im Raum, was alles erledigt werden muss, dass die Hofübergabe erfolgreich stattfinden kann.

Berta und Franz: Für uns war es wichtig, dass alle Beteiligten der Hofübergabe beim Kurs anwesend sind, damit schlussendlich für den Start alle auf dem gleichen Wissensstand sind. Dies machte die Kommunikation danach während dem Hofübergabeprozess einfacher, da wir alle vom Gleichen gesprochen haben.

Welche Themen waren nach dem Besuch des Kurses noch wichtiger?

Philipp: Gute Kommunikation zwischen beiden Generationen und der Einbezug meiner Geschwister waren mir wichtig. Weiter habe ich mich mehr um die Thematik der Versicherungen und späteren Vorsorge für mich und meine Familie gekümmert.

Berta und Franz: Es war hilfreich, dass die verschiedenen Themen des Kurses direkt miteinander im Gespräch oder später bei Abklärungen besprochen bzw. umgesetzt werden konnten.

Dabei handelt es sich vor allem um Erbrecht und Steuerfragen wie den Liquidationsgewinn. Auch die Wohnsituation für die abtretende Generation ist ein wichtiges Thema oder ob noch mitgearbeitet wird oder nicht.

Welche Punkte sind wichtig für einen erfolgreichen Generationenwechsel?

Stefanie und Philipp: Es ist wichtig, dass beide Generationen am gleichen Strick ziehen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Gute Vorbereitung ist auch unerlässlich, denn bis zum Tag der Unterzeichnung des Kaufvertrages sind viele Sachen zu erledigen. Es macht durchaus Sinn, eine Beratungsperson beizuziehen, um eine speditive und gute Hofübergabe vorzubereiten, damit auch nichts vergessen geht.

Berta und Franz: Für die Hofübergabe zentral ist ein respektvoller Umgang zwischen den Generationen. So können auch unangenehme Themen angesprochen und besprochen werden. Wichtig ist es aus Sicht der Abtreter auch, dass die junge Familie unterstützt wird und neue Ideen angenommen werden. Es macht Sinn, dass die Geschwister des Übernehmers miteinbezogen werden. Dies hilft sehr für ein späteres gut funktionierendes Familienleben.

Was würden Sie heute anders machen und was gleich?

Stefanie und Philipp: Wir dürfen sagen, dass wir eine sehr gute Hofübergabe hatten und dass wir nichts anders machen würden. Ich rate einfach jedem, sich früh genug mit dem Thema Generationenwechsel/Hofübergabe auseinanderzusetzen. Wir würden auch heute den Kurs «Gut vorbereitet für die Hofübergabe» wieder besuchen, denn wir hatten viele offene Fragen, die im Kurs geklärt werden konnten. Es handelte sich auch um Sachen, an die man in erster Linie vielleicht gar nicht denkt. Genau solche Sachen wurden im Hofübergabekurs auch angesprochen.

Berta und Franz: Wir würden die Hofübergabe noch früher planen. Den Kurs würden wir wieder besuchen, da er ein Wegweiser war, um zum Ziel zu kommen. Er half auch dabei, dass man beruhigt den Hof loslassen konnte.

Kurse «Gut vorbereitet auf die Hofübergabe»

Die Kurse «Gut vorbereitet auf die Hofübergabe» finden am BBZN Hohenrain statt: 24. Januar und 7. Februar, 9 bis 16 Uhr; und am BBZN Schüpfheim: 21. Januar und 4. Februar, 9 bis 16 Uhr.