Die Diskussion um den Abbruch der Alphütte L’Areney im freiburgischen Sorens führte zu einer Studie über die kantonseigenen landwirtschaftlichen Bauten, insbesondere der Bauernhöfe und Alphütten. Dies geschah, um deren Unterhalt und Renovationen umfassend planen zu können. Ausgelöst wurde diese Studie durch ein Postulat im Februar 2021. Daraus entstanden ist die Tatsache, dass 2025 die Hirschzucht in Sorens aufgegeben wird.

Synergien besser nutzen

Im Bericht, der Mitte Dezember veröffentlicht wurde, erinnert der Staatsrat an die führende Stellung des Kantons Freiburg im Lebensmittelbereich. «Die 2800 Betriebe und 75 000 Hektaren Landwirtschaftsland sind Teil der DNA des Kantons», schreibt er im Bericht. Der Staatsrat ist auch überzeugt, dass sich die Schulbetriebe in Grangeneuve und Sorens ergänzen könnten. Damit reagiert der Staatsrat auf die Kritik der Postulanten, welche sich fragten, ob wirklich zwei Schulbetriebe notwendig seien. Denn der Betrieb «Ferme de l’Abbaye» der Stiftung der psychiatrischen Klinik ging vor Jahren an das Landwirtschaftliche Institut Grangeneuve (LIG) über.

Der Abbruch ist beschlossene Sache

Mit der Studie wurde das Architekturbüro Module SA in Romont betraut. Der Bericht erklärt die in der Zwischenzeit von der Aufsichtskommission Grangeneuve beschlossene Ausrichtung des Schulbauernhofes in Sorens und die Auswirkungen auf die Alphütte L’Areney. Auf das Postulat von zwei Grossräten reagierte der Staatsrat mit der Ausarbeitung von drei Varianten.

Variante A: Abbruch der baufälligen Alphütte, welche sich nicht mehr für die Bedürfnisse der dort betriebenen Hirschzucht eignet. Als Ersatz sah man den Bau eines Unterstandes mit Kosten von 145 000 Franken vor.

Variante B: Sanierung des aktuellen Gebäudes und die Anpassung an die gegenwärtige Nutzung (ambulante Behandlung von Hirschen). Kostenpunkt 470 000 Franken.

Variante C: Abbruch und Bau eines einfacheren Gebäudes für 300 000 Franken.

Auf Antrag von Grangeneuve wurde das Abbruchgesuch im Jahre 2021 ausgesetzt. Inzwischen wurde festgestellt, dass diese baufällige Alphütte aus Sicherheitsgründen nicht erhalten werden kann. Auch wenn der Staatsrat über den Abbruch noch nicht entschieden hat, listet er die Kosten für die Renovation auf. Diese dürften sich auf 670 000 Franken bewegen. Die Abbruchkosten werden auf 110 000 Franken geschätzt. Da sich keine konkrete Nutzung der umgebauten Alphütte abzeichnet und kein besonderes Interesse des Denkmalschutzes besteht, zieht der Staatsrat in Betracht, das Abbruchdossier wieder zu öffnen. Dies auch, zumal ihm die Kosten für die Gebäudesanierung unverhältnismässig erscheinen.

Der Ausbildungsbedarf im Bereich Hirschzucht ist gesunken

Auf dem rund 25 Hektaren umfassenden steilen Gelände wurden 120 Hirschkühe und 7 bis 8 Hirschstiere gehalten. Die Zucht halbwilder Tiere ziehe vermehrt kritische Blicke auf sich und der Bedarf nach Ausbildung und Beratung sei stark gesunken, wird erklärt. Ebenso stellen sich Sicherheitsprobleme. Im August 2017 wurde das Gehege an mehreren Stellen durchgeschnitten und 60 Hirsche konnten entkommen.

Rinder statt Schweine werden im neuen Stall untergebracht

Künftig sollen die Weiden für Aufzuchtrinder und die Weidemast genutzt werden. Die Aufgabe der Schweinemast erlaubt eine neue Ausrichtung der Rinderherde, die im neuen Stall untergebracht werden soll. Sorens soll damit zu einem Referenzbetrieb werden für die Produktion von Biomilch mit einem gemischten Kuhbestand. Die männlichen Zweinutzungskälber der Milchherde sollen der Weidemast zugeführt werden.